Kann Mais/Stangenbohnen-Gemenge dem reinen Maisanbau Paroli bieten? Zu dieser Frage haben wir an der Hochschule Nürtingen-Geislingen eine Versuchsserie angelegt. Im 1. Versuch ging es da- rum, wie die Bestandesdichten von Mais und Stangenbohnen und der Saatzeitpunkt der Bohnen die Erträge beeinflussen. Die Maissorte Fernandez (S 250) wurde am 19. April mit 5 bzw. 7,5 Pflanzen/m2 gelegt. Die Aussaat der Bohnensorte Neckarkönigin mit 5 bzw. 7 Pflanzen/m2 erfolgte in der Variante „früh“ 17 Tage, in der Variante „spät“ 36 Tage nach der Maissaat. Hier die ersten, einjährigen Ergebnisse:
- Den höchsten Ertrag brachte der reine Maisanbau mit 25,2 t TM/ha (Kontrollvariante, 10 Pflanzen/m2). Die Erträge der Gemenge lagen bei 80 bis 96 % des Maisertrages in Reinanbau. Sie erzielten durchschnittlich 23,2 t TM/ha.
- Die spätere Aussaat der Bohnen (36 Tage nach der Maisaussaat) war für die Biomasseentwicklung günstiger.
In einem 2. Versuch haben wir das Methanbildungsvermögen von Stangenbohnen im Vergleich zu Feuerbohnen im Gemenge geprüft. Im Test standen die Stangenbohnensorten Neckarkönigin (mittelspät) und Eva (früh) sowie die Feuerbohne Preisgewinner auf Mischanbaueignung mit der Maissorte Fernandez. Die Saatstärken lagen bei 7,5 Maiskörnern/m2 bzw. 6 Bohnen/m2. Das Ergebnis:
- Alle 3 Bohnensorten brachten im Mischanbau mit Mais sehr hohe Erträge von 25,1 t TM je ha.
- Die Methanausbeuten der Stangenbohnen lagen mit 310 bis 320 l/kg TM leicht unter Maisniveau (350 l/kg TM). Die Methanausbeute der Feuerbohne lag dagegen deutlich niedriger.
Fazit: Bereits jetzt erreichen Mais/Stangenbohnen-Gemenge hohe Erträge von bis zu 25 t TM/ha. Werden die Maissorten gezielt auf Mischanbaueignung gezüchtet und Anbausysteme darauf zugeschnitten, sind kurzfristig weitere Ertragssteigerungen zu erwarten.
Prof. Dr. Carola Pekrun, Sabine Hubert, Hochschule Nürtingen-Geislingen in Zusammenarbeit mit Dr. Walter Schmidt, KWS
