Für Landwirte, die unwissentlich GVO-verunreinigten Mais ausgesät haben und die Bestände umbrechen mussten (siehe top agrar 7/2010, Seite 110), bietet der Saatguthersteller Pioneer Hi-Bred eine Soforthilfe an. Folgendes wurde kürzlich beschlossen:
Die 228 betroffenen Landwirte erhalten eine Zahlung (in €/t) für den Ertragsausfall. Ein amtlicher Schätzer soll dazu den Schaden festlegen.
Weil die Landwirte auf rund 1 000 ha der umgebrochenen Fläche keine Kultur nachbauten, auf den übrigen 900 ha aber wiederum vor allem Mais bestellten, werden die Schätzer unterschiedliche Kosten veranschlagen.
Die betroffenen Landwirte erhalten das Geld ab Mitte September.
Gleichzeitig will Pioneer den Fall rechtlich klären. Denn zum einen stünde der positive Befund der niedersächsischen Behörden im Widerspruch zur Untersuchung zweier unabhängiger Laboratorien. Und zum anderen hätte die Behörde den Verdachtsfall erst am 26. April gemeldet, obwohl die Ergebnisse schon einige Wochen vorher vorlagen. „Bei einem rechtzeitigen Hinweis hätte man die Aussaat noch verhindern können“, so Ulrich Schmidt, Geschäftsführer von Pioneer Hi-Bred, Nordeuropa.
Unklar ist derzeit allerdings Folgendes: Je nach Ausgang des gerichtlichen Musterverfahrens kann es passieren, dass die Soforthilfe an Pioneer zurückgezahlt werden muss.