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Gerste gewinnt durch „Greening“

Lesezeit: 13 Minuten

Wer im Zuge des Greenings seine Fruchtfolge auflockern muss, sollte an Gerste denken. Neuere Sorten bieten gute Chancen. Wie ihr Anbau gelingt, verrät Dr. Ute Kropf, Fachhochschule Kiel.


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Die Anbaufläche der Wintergerste ist in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich geschrumpft. Das hatte vor allem drei Gründe:


  • Der Ertragszuwachs konnte mit den kurzstrohigen Weizentypen nicht mithalten,
  • die Ertragsschwankungen waren deutlich höher als beim Weizen und
  • eine gezielte Bestandesführung ist scheinbar viel schwieriger.


Diese Argumente sind nicht ganz von der Hand zu weisen. So durchläuft Gerste den wichtigsten Teil ihres Ertragsaufbaus in einer Zeit, in der wir ihn durch eine Führung mit Stickstoff und Fungiziden – so wie wir es vom Weizen gewohnt sind – nicht direkt beeinflussen können. Gerste bildet die Ähren tragenden Halme bereits im Herbst. Eine Nachbestockung im Frühjahr, z. B. nach Winterverlusten oder in ausgedünnten Beständen, bringt nur Hühnerfutter.


Auch die Differenzierung der Ähre in Ährchenanlagen beginnt bereits im November und läuft auch bei Frost weiter! Untersuchungen zeigen, dass die Größe des Ährchens bereits im jungen Vegetationskegel (Ährchenprimordium) die Größe des späteren Kornes bestimmt.


Je vitaler sich eine Gerste im Herbst entwickelt und je fitter sie über Winter bleibt, desto größer sind somit die Chancen für leistungsfähige Ähren. Der maximal mögliche Ertrag steht zu Vegetationsbeginn also schon fest. Durch produktionstechnische Maßnahmen lässt er sich nicht mehr steigern. Es geht vielmehr darum, ertragsmindernden Stress zu vermeiden.


Enorme Zuchtfortschritte:

Die Züchtung hat sich im Gegensatz zur Praxis nicht von den schlechten Marktpreisen der Wintergerste abschrecken lassen und in den letzten Jahren enorm leistungsfähige Sorten entwickelt. Während die alten Sorten mit Virosen und Blattkrankheiten zu kämpfen hatten, sind die neuen deutlich gesünder und mit guten Resistenzeigenschaften gegen Gelbmosaikvirus und Mehltau ausgestattet. Inzwischen ist sogar die erste Sorte mit einer Resistenz gegenüber Gelbverzwergungsvirus (BYDV) zugelassen. Blattläuse übertragen die-ses Virus.


Auch Ertragsleistung und -stabilität haben sich deutlich verbessert. Zudem hat die Züchtung von Hybriden die Anbaumöglichkeiten für Gerste interessanter gemacht. So findet Gerste z. B. in den nördlichen Küstenregionen Schleswig-Holsteins und Mecklenburg-Vorpommerns ideale Abreifebedingungen vor. Auf vielen Betrieben drischt sie besser als Weizen nach Weizen, aber auch nach Raps sind manchmal schon höhere Erträge drin. Das ist nicht erstaunlich, denn die Ertragsstabilität des Weizens hat sich in den letzten Jahren eher verschlechtert. Ertragseinbrüche werden daher bei dieser Kultur weiter zunehmen (siehe Kasten).


Steht Gerste statt Weizen als Vorfrucht zu Raps, entzerrt sich die Arbeitsspitze zwischen Ernte und Aussaat. Raps kann unter besseren Bedingungen rechtzeitig bestellt werden und muss nicht mehr nach einer verregneten Weizenernte spät in einen zu nassen Boden gedrillt werden.


9-Punkteplan Gerstenanbau


Worauf kommt es nun an, wenn man Gerste erfolgreich anbauen will?


1. Sortenwahl:

Wenn es um die Erweiterung der Fruchtfolge durch Gerste geht, ersetzt sie in der Regel einen Teil des Weizens bzw. Stoppelweizens. Um das Ertragspotenzial dieser Standorte zu nutzen, kommen nur mehrzeilige Sorten infrage. Mehrzeiler produzieren eine höhere Korndichte, da sie an jeder Spindelstufe drei Körner haben, Zweizeiler aber nur ein Korn ausbilden.


Während Weizen in der Kornzahl pro Ähre variabel ist und bei guter N-Versorgung in der Schossphase schon mal fünf Körner in einem Mittelährchen ausbildet, bewirkt mehr Stickstoff bei der Gerste immer eine längere Ähre, weil mehr Spindelstufen angelegt werden. Offenbar fällt es der Gerstenpflanze schwerer, eine (zu) lange Ähre mit Assimilaten zu füllen. Der Weizen hat dagegen kein Problem, auch mal eine breitere Ähre durch bessere Einkörnung des Ährchens zu füllen. Gerste bildet zu lange Ähren, wenn die Bestände ausgedünnt sind oder ein N-Schub während des Schossens (Gülle!) erfolgt. Sie fällt dann im Ertrag schon mal ab, wenn es in der Kornfüllung zu heiß und zu trocken ist.


Die passende Sorte sollte daher sorgfältig ausgewählt sein, da man in der Gerste nicht unbedingt auf eine hohe Kornzahl je Ähre setzen kann, wenn der Bestand zu dünn ist oder die Abreifebedingungen ungünstig sind.


Neben der richtigen Ertragsstruktur gibt es noch andere Eigenschaften, die bei der Sortenwahl wichtig sind. So sollte Gerste tolerant gegenüber standortspezifischen Krankheitsproblemen sein. Bei Auswinterungsgefahr durch Typhula und Schneeschimmel ist eine Sorte mit geringer Befallsneigung zu bevorzugen. Achten Sie in den bekannten Lagen Süddeutschlands auf Ramulariatoleranz. Die besten Sorten in einer Region setzen sich meist schnell durch. Räumen Sie neuen Sorten deshalb einen „Probieranteil“ ein.


2. Bodenversorgung:

Wintergerste ist die bedürftigste aller Kulturen, was den pH-Wert und die Versorgung mit Phosphor, Kali, Magnesium und Spurenelementen betrifft. Schlecht versorgte Standorte mit zu hohem oder zu niedrigem pH-Wert sind denkbar ungeeignet. Sie müssen erst in Ordnung gebracht werden. Aber selbst auf normal versorgten Böden ist zu beachten, dass Gerste auf jeden Fall einen Teil des Phosphors erhält (z. B. 2/3 zum Raps, 1/3 zur Gerste).


Die Kalidüngung auf schweren Böden sollte im Herbst und auf leichteren Böden im Frühjahr erfolgen. Da die Gerstenwurzel kein gutes Aneignungsvermögen für Grundnährstoffe hat, muss sie diese bedarfsnah über die Düngung erhalten.


Ab einem pH über 6,8 sinkt die Verfügbarkeit von Mangan, Kupfer und Zink rapide. Diese Spurenelemente sind am Stickstoff-Stoffwechsel, den Abwehrreaktionen gegenüber Pilzen und der Zelldifferenzierung beteiligt. Ein Mangel verursacht kranke Pflanzen mit kleinen Ähren.


Auf sauren Böden unter pH 6,5 sinkt die Verfügbarkeit von Molybdän. Dieses ist an der Nitratreduktion beteiligt. Bei Molybdän-Mangel reichert sich das Nitrat in der Pflanze an, das sie aber nicht verwerten kann. Die Pflanzen sehen zwar optisch gut aus, weil nitrathaltige Blätter dunkelgrün sind, aber die Gefahr des Pilzbefalls steigt und die Trockenmassebildung ist stark eingeschränkt.


Bor kann bei pH-Werten über 7 und unter 6 ebenfalls ein Thema sein. Wir kennen die Herz- und Trockenfäule der Zuckerrübe, bei der das Herz abstirbt, weil bei Bormangel die Teilung der jüngeren Zellen unterbleibt. Nicht ganz so spektakulär und im Verborgenen passiert das beim Getreide auch: Die Zellen an der Ährenanlage werden nicht ausgebildet, die Ähre bleibt klein. Aber auch bei optimalem pH-Wert kann es bei zu geringen Bodengehalten zu Mangelsituationen kommen, die mit einer Blattdüngung ausgeglichen werden sollten. Prüfen Sie die Bedürftigkeit Ihres Standortes für Spurenelemente anhand der nebenstehenden Checkliste.


3. Bodenstruktur:

Eine gute Boden­struktur ist die wichtigste Voraussetzung für gute, stabile Erträge. In den Wurzelspitzen werden spezielle Hormone (Cytokinine) gebildet, die für die Zellteilung bei der Bildung von Blättern, Trieben und den Zellen der Ährenanlage sorgen. Nur wenn die Wurzeln einen guten Bodenkontakt haben und in alle Richtungen in den mürben Boden wachsen können, bilden sie viele Wurzelverzweigungen und produzieren genug Cytokinine.


Die Anzahl der Ähren tragenden Halme und die Größe des Korns legt die Gerste bereits im Herbst und über Winter fest. Daher ist es wichtig, dass die Pflanzen bereits dann optimale Bodenbedingungen vorfinden: nicht zu locker und nicht zu fest. Im Gegensatz zum Weizen kann die Gerste nicht auf die Frostgare warten, bis Strukturschäden wieder aufbrechen. Daher sollten Sie zur Gerste besser pflügen und den Bodenschluss wieder herstellen. Die Bodenstruktur ist dann optimal, wenn Sie mit der Bodensonde unter Ausübung einer gleichmäßigen Kraft kontinuierlich in den Boden vordringen können. Das Saatbett ist optimal, wenn man nicht tiefer einsinkt, als der Absatz der Gummistiefel dick ist.


Die Wurzeln produzieren aber nicht nur die aufbauenden Cytokinine, sie sind auch der erste Signalort für Stress. Stehen die Wurzeln im Frühjahr in einer trockenen Krume, produzieren sie sofort das Stresshormon Abszissinsäure, das in die oberirdischen Pflanzenteile weitergeleitet wird, um dort wassersparende und entwicklungsbeschleunigende Prozesse in Gang zu setzen. Weniger Wasser­aufnahme bedeutet geringeres Wachstum und eine schnellere Entwicklung, die bis zur Notreife führen kann.


Das Wurzelsystem der Gerste (Beginn Ährchenanlage im November/Dezember) ist rund drei Monate älter als das des Weizens (Beginn Ährchenanlage im März/April). Daher beobachtet man oft, dass Gerste bei Trockenheit und Hitze schneller „zumacht“ als der Weizen. Nässe führt ebenfalls zur Ausschüttung des Stresshormons. Die Reaktion der Pflanze ist aber nicht so deutlich wie bei Trockenheit und Hitze, dennoch sinkt der Ertrag spürbar. Somit ist es kein Wunder, wenn auch das Durchhalten der Bestände im Schossen und nach dem Ährenschieben maßgeblich von einem optimalen Bodengefüge abhängt.


4. Herbstentwicklung:

Triebe, die ertragsstarke Ähren hervorbringen, werden im Herbst angelegt. Erst wenn ein Nebentrieb das 3-Blatt-Stadium erreicht hat, kann er im Herbst noch mit der Ährchenbildung beginnen. Gerste sollte sich nach der Saat also voll bestocken können und 6 bis 8 Triebe bilden. Dafür benötigen Liniensorten rund 700 °C Temperatursumme von Aussaat bis Vegetationsende. Eine Aussaat vom 15. bis 20. September ist nach wie vor ideal – auf wärmeren Standorten (Rheinland) geht es auch noch später, auf kälteren Standorten und in Höhenlagen eher früher.


Völlig anders jedoch reagieren Hybriden. Sie wachsen bei gleicher Temperatur deutlich schneller und würden sich bei so früher Aussaat völlig überwachsen. Sie können und müssen später ge­drillt werden und eignen sich daher auch für später räumende Vorfrüchte wie Mais – vorausgesetzt man hat die Bodenbearbeitung im Griff! Sie werden meist in der ersten und zweiten Oktoberwoche gedrillt. Ein weiterer Vorteil der Hybriden ist, dass die Wurzeln noch bis +4?°C wachsen und nicht wie Liniensorten bei +5?°C Bodentemperatur aufhören. Das verlängert die Vitalisierungsphase in einem milden Herbst und Frühjahr deutlich.


5. Aussaat:

Die richtige Saatstärke ist bei Gerste viel wichtiger als beim Weizen, denn sie kann dünne Bestände durch bessere Einkörnung nicht so gut kompensieren. Gerste muss die Mindestkorndichte für gute Erträge über die Ährendichte sicherstellen. Ist der Bestand zu dünn, wird die Ähre zu schwer und Ährenknicken ist die Folge. Außerdem werden sehr lange Ähren zur Kornfüllung schlecht gefüllt, das Hektolitergewicht wird nicht erreicht und Ertrag bleibt auf der Strecke.


Auch Hybridgerste darf nicht zu dünn stehen, da das Einzelährengewicht durch die vielen und schweren Körner von vorneherein bereits hoch ist und Ährenknicken bei noch schweren Ähren unvermeidlich wäre.


Gerste pfluglos zu bestellen bringt mittelfristig gleichwertige Erträge, vorausgesetzt Bodenstruktur, Strohmanagement und Bestellung entsprechen einer guten fachlichen Praxis. Steht Gerste aber nach Weizen, können sich erhebliche Probleme mit spät abreifendem Weizendurchwuchs ergeben, vor allem wenn die Möglichkeit der Sikkation nicht mehr besteht.


6. Auswinterung:

Viele Jahre war die Auswinterung ein Grund für die Ertragsunsicherheit der Gerste. Physiologisch ist sie nicht so winterhart wie Weizen. Je nach Sorte liegt die Frostgrenze bei etwa -15?°C; winterharte Weizensorten halten sogar bis -20?°C aus. Hinzu kommt, dass ausgewinterte Bestände meist krank werden und geschwächte Pflanzen auch bei schwachem Frost bereits absterben. Typhula und Schneeschimmel verursachen oft gemeinsam die „Schneefäule“ und sind die häufigsten Ursache für Auswinterungsverluste.


Im Abhärtungsprozess spielt auch die Nährstoffversorgung eine wichtige Rolle. An erster Stelle steht Kalium, das wie ein Frostschutzmittel im Zellsaft wirkt. Auf Mangelstandorten oder Kalium-fixierenden Böden (hoher Tongehalt) sollten Sie nicht nur zur Gerste, sondern auch in allen anderen Winterkulturen auf eine gute Kaliumversorgung achten.


Wenn Sie im Herbst Stickstoff geben müssen, sollte kein oder nur ein geringer Nitrat-Anteil beteiligt sein. Nitrat verwässert die Zelle, die dann bei Frost leichter platzt.


7. Stickstoff:

Wenn ein Gerstenbestand nach Winter völlig überwachsen ist, versorgen sich die produktiven Triebe erst mal aus den schwachen Nebentrieben. Dadurch werden diese reduziert, sodass die Pflanze Stickstoffmangel im Boden tolerieren kann. Deshalb sollten Sie hier die Startgabe etwas später und in geringerer Menge ausbringen.


Im Normalfall sind die Bestände zu Vegetationsbeginn zügig mit Stickstoff zu versorgen. Gesteuert durch die Tageslänge beginnt Gerste auf den meisten Standorten um den 10. April ± 1 Woche mit dem Schossen, während die seit dem Herbst laufende Ährchenanlage noch in vollem Gange ist. Bereits eine Woche später beginnt die „Große Periode“. Gerste kann und muss also Stickstoff aufnehmen können, sobald die Vegetation beginnt. Auch im Herbst kann eine N-Gabe die Vitalität sichern. Gerade nach Weizen setzt schnell eine N-Sperre ein, da der Bodenstickstoff vorrangig zur Verrottung des Weizenstrohs genutzt wird. Um die Winterhärte nicht zu beeinträchtigen, sollte kein reiner Nitratstickstoff, sondern Ammonium-N gedüngt werden. Auch AHL in Kombination mit Blattdüngern (Mangan, Schwefel, Magnesium, Kupfer) ist eine gute Alternative.


8. Standfestigkeit:

Auch wenn die heutigen Sorten standfester sind als früher, besteht bei hoher Ertragserwartung oder unkontrollierter N-Nachlieferung Lagergefahr. Während wir früher mit CCC und Ethephon die Gerste mehrfach stufenweise einkürzen mussten, um jedes Internodium zu erreichen, geht es heute leichter. Wir haben mit Moddus und Medax Top die Möglichkeit, mit einem Termin in BBCH 31/32 gleich drei Internodien auf einmal wirksam zu kürzen. Damit das oberste Halmglied die schwere Ähre tragen kann, wird nach dem Fahnenblattschieben und vor dem Grannenspitzen Ethephon nachgelegt.


Wachstumsregler greifen immer massiv in das Hormonsystem der Pflanze ein und sind vorsichtig zu handhaben, wenn Bestände unter Stress stehen. Trockenheit, Hitze, Wassermangel, Nachtfrost, Wechselwirkungen mit Herbiziden und Nährstoffdefizite können deshalb Ursachen für Mindererträge in Verbindung mit Wachstumsreglern sein.


9. Blattkrankheiten:

Da im Herbst keine Zulassung für den Fungizideinsatz besteht, sollten Sie bereits durch die Sortenwahl und nicht zu frühe Saat dafür sorgen, dass die Gerste blattgesund in den Winter geht. Blattkrankheiten schwächen die Winterfestigkeit deutlich und verzögern den Wachstumsbeginn im Frühjahr. Da die Herbstentwicklung in der Beschreibenden Sortenliste nicht nachzulesen ist, sollten Sie sich im Herbst den Entwicklungsstand der Sorten auf einem Versuchsfeld in Ihrer Nähe ansehen und entsprechend handeln.


Die Mehltau-Resistenzen sind mittlerweile so gut, dass Mehltau als Nebenwirkung bei der Bekämpfung von Blatt- und Netzflecken „mitgenommen“ werden kann. Meist reagiert die Gerste mit Abwehrreaktionen gegenüber Mehltau-Befall. Diese sind als braune bis schwarze Flecken ohne Chlorose zu erkennen. Unter der Lupe findet man vor allem auf älteren Blättern auch mehr oder weniger viel Mehltaugeflecht auf den Flecken. Im Gegensatz zu Rhynchosporium-Blattflecken sind diese meist nicht ertragsrelevant. Es geht zwar die grüne Blattfläche verloren, aber die darunterliegenden Leitgefäße bleiben intakt. So können die Assimilate aus den dahinter liegenden Blattbereichen durchgeleitet werden.


Gegen Rhynchosporium-Blattflecken und Netzflecken stehen verschiedene Fungizide zur Verfügung, die auch einen enormen ertragswirksamen „Greening“-Effekt (Grünmacher-Wirkung) besitzen. Rechtzeitig eingesetzt vergrößern sie die Blattfläche, erhöhen die Chlorophylldichte und verlängern die Lebensdauer der Blätter – vorausgesetzt, die Wurzel ist noch intakt und liefert das erforderliche Wasser dafür.


Während sich Rhynchosporium und Netzflecken langsam aufbauen und gut zu diagnostizieren sind, fliegen Roste und Ramularia schnell zu und scheinen sich überraschend zu entwickeln. In Befallslagen sollten Sie deshalb im Schossen Ihre Bestände regelmäßig auf Roste und ab dem Fahnenblattschieben auch auf Ramularia kontrollieren. Achten Sie auf die Empfehlungen des amtlichen Pflanzenschutzdienstes zur Fungizidauswahl gegen Netzflecken, weil der Erreger auf einigen Standorten bereits gegen Carboxamide Resistenzen aufweist.

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