Den Rapsglanzkäfer können Ökolandwirte nicht bekämpfen. Vielversprechend scheint nun ein Gemisch aus dem Gesteinsmehl Kieselgur und Sonnenblumenöl zu sein: Das Mehl zerstört die schützende Wachsschicht der Schädlinge, sodass diese durch starken Wasserverlust vertrocknen.
Die Wirkung wurde in Versuchen am brandenburgischen Standort Dahnsdorf geprüft. Zum Einsatz kamen in 2017 exakt 12 kg/ha Kieselgur (2018: 15 kg/ha) mit dem Haftmittel WETCIT M 0,5% und 12 l/ha Sonnenblumenöl in 400 l/ha Wasser im Abstand von drei Tagen, ausgebracht im Knospenstadium. Vor und nach der Behandlung zählten die Forscher die Glanzkäfer an je 10 Hauptblütenständen/Parzelle. Zudem wurden die Schotenanzahl und Stielchen (abgefressene Blütenstände) an je fünf Planzen/Parzelle in EC 79/80 bestimmt. Im Detail zeigte sich:
- Im Jahr 2017 reduzierte sich die Käferanzahl im Hauptblütenstand nicht signifikant. In 2018 ging sie jedoch zwei Tage nach der Maßnahme von 7 auf 3 Rapsglanzkäfer zurück. Die vermutete Ursache: Im nassen Jahr 2017 konnten die Käfer den Austrocknungseffekt des Kieselgurs ausgleichen, im Trockenjahr 2018 gelang ihnen das dagegen nicht.
- Die Blütezeit des Rapses verlängerte sich in beiden Jahren.
- Die Pflanzen setzten deutlich mehr Schoten an, bei weniger Stielchen pro Haupttrieb.
- Den Ertrag beeinflusste die Behandlung nicht.
In weiteren Versuchen will das JKI nun prüfen, ob sich das Gemisch auch gegen andere Schädlinge eignet.
Stefan Kühne, Jürgen Schwarz
und Kai Altenhof, JKI