Sie sind zurück – die Mykotoxine im Körnermais. Nach drei Mykotoxin-armen Jahren ließen sich in 2014 deutlich erhöhte Gehalte an DON und ZEA vor allem in den Körnermaisregionen in Süddeutschland messen. In einigen Partien wurde der zugelassene Grenzwert überschritten.
Verursacher der Mykotoxine im Mais sind verschiedene Fusarium-Arten, die den Maiskolben infizieren. Das geschieht über die Narbenfäden bei der Blüte, durch Kolbenverletzungen (z. B. Maiszünslerlarven oder Hagel) oder durch infiziertes Saatgut. Nach der Blüte wächst der Pilz in der Spindel und den Körnern weiter.
Gegen Kolbenfäule gibt es derzeit keine zugelassenen Fungizide, die dieses Problem entschärfen könnten. Was die Züchtung resistenter Sorten leisten kann, erklärte kürzlich Prof. Thomas Miedaner von der Landessaatzuchtanstalt der Uni Hohenheim bei der DLG-Technikertagung:
- Resistente Sorten weisen immer deutlich niedrigere Mykotoxingehalte auf als anfällige. Jedoch zeigen sie dabei starke Standort- und Jahresschwankungen.
- Die Züchtung resistenter Maissorten ist schwierig, da meist mehrere Fusarium-Arten den Mais befallen. Die Resistenz gegen eine Art wirkt nicht grundsätzlich auch auf eine andere. Zudem können z. B. durch starken Maiszünslerbefall die sekundären Fusarium-Infektionen so stark zunehmen, dass auch bei resistenten Sorten die DON- und ZEA-Grenzwerte überschritten werden.
- Hoffnung geben moderne Verfahren der Genomdiag-nose, die die Züchtung von Fusarium-resistentem Mais beschleunigen. Durch sie lassen sich jetzt Genomregionen ausmachen, die den Mais widerstandsfähiger gegen Kolbenfäule machen.