Die EU will Glyphosat nun offenbar für weitere zehn Jahre in der Europäischen Union zulassen. Der zuständige Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis legte dazu am 17. Mai einen Vorschlag vor. Er bleibt damit unter dem maximal möglichen Verlängerungszeitraum von 15 Jahren. Den Einsatz vor der Ernte will er dem Vernehmen nach aber EU-weit verbieten. Auch das Netzmittel Tallowamin bleibt verboten.
Bereits einen Tag zuvor hatte EU-Agrarkommissar Phil Hogan im Landwirtschaftsausschuss des Europaparlaments hervorgehoben, dass man den Wirkstoff von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) „bis zum Überdruss“ analysiert habe. Mit dem Vorschlag der Kommission wird sich Mitte Juni der Ständige Ausschuss für Pflanzen, Tiere, Lebens- und Futtermittel (PAFF) befassen. Die Mitgliedsstaaten könnten dort mit qualifizierter Mehrheit noch einen Einspruch einlegen. Dies ist aber unwahrscheinlich.
Bis spätestens Ende 2017 muss die endgültige Entscheidung über die weitere Zulassung von Glyphosat fallen. Dann läuft die derzeit geltende Genehmigung aus.
Umweltverbände und Grünen-Politiker wie Martin Häusling laufen gegen den Vorschlag zurzeit Sturm. Nach seiner Aussage gebe es noch unaufgeklärte Vorwürfe, wonach die Hersteller Studien zur Bewertung von Gesundheitsgefahren des Wirkstoffs beeinflusst haben sollen.