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Grunddüngung wieder mehr beachten!

Lesezeit: 3 Minuten

Auf vielen Flächen vor allem in den Ackerbauregionen wird seit Jahren bei der Grunddüngung gespart und mit negativen Bilanzsalden gewirtschaftet. Dies belegen u. a. Auswertungen von Hoftorbilanzen aus den Ackerbauregionen Südost-Niedersachsens. So sank der Bilanzüberschuss für Phosphat und Kalium in Niedersachsen von 1986 bis 2000 von ca. 40 kg/ha auf etwa 0 kg/ha. Die starke Absenkung hat inzwischen dazu geführt, dass die Versorgung der Böden vielfach bis in die Gehaltsklasse B und darunter abgefallen ist. Vor allem Rüben, Kartoffeln und Mais, aber auch abtragende Wintergetreidearten reagieren darauf sehr empfindlich. Phosphat ist für das Wurzelwachstum und als Strukturelement von Speicherstoffen von Bedeutung. Daher sind insbesondere Hackfrüchte empfindlich bei ungenügender Versorgung. Bei Getreide wird die Wurzelbildung, vor allem aber die Bestockung beeinträchtigt. Die Symptome werden deshalb häufig mit NMangel verwechselt. Eine schlechte Versorgung sollte vor allem bei Getreidemulchsaat vermieden werden, da hier die Wurzelentwicklung ohnehin beeinträchtigt ist. Zudem wird auch die Stickstoffeffizienz durch nicht ausreichende P-Versorgung begrenzt. Eine höhere N-Düngung ist die Folge. Kalium ist für den Wasserhaushalt und für die Frostresistenz der Pflanzen von großer Bedeutung. Das hat sich im letzten Winter deutlich gezeigt. Vor allem Hackfrüchte reagieren auf Kalimangel mit Mindererträgen. Die Versorgung der Rüben lässt sich neben der Bodenuntersuchung auch sehr gut an den Kaliumwerten der Rüben beurteilen. Gehalte unter 30 mmol pro 1000 g Rüben weisen auf Kaliummangel hin, der bei Rüben auch den Zuckergehalt begrenzt. Die Ertragswirkung der P-Düngung zeigt sich sehr deutlich in einem Dauerversuch der Landwirtschaftskammer Hannover auf dem Lehmstandort Poppenburg. In dem seit 1974 laufenden Versuch sank der P-Gehalt durchschnittlich alle drei Jahre um etwa 1 mg. Mittlerweile ist die ungedüngte Variante mit 4 mg/100 g Boden in die Gehaltsklasse B abgefallen. Seit 1999 treten durch P-Düngung vor allem in Rüben deutliche Mehrerträge von bis zu 10 % im Bereinigten Zuckerertrag auf. Dies führt zu Erlösdifferenzen von 100 bis 150 E/ha. Auch Gerste als abtragende Frucht reagierte 2001 mit signifikanten Mehrerträgen. Die Wechselwirkung zwischen Phosphat und Stickstoff wird in dem Versuch dadurch sichtbar, dass mit steigender P-Düngung der Amino-N-Gehalt der Rüben deutlich zunimmt. Die Versuche belegen, dass die Grundnährstoffuntersuchung eine verlässliche Grundlage für die Ermittlung des Düngebedarfs darstellt. In der Gehaltsklasse C ist eine entzugsorientierte Düngung unerlässlich. In dreijährigen Fruchtfolgen ergibt sich ein Bedarf von etwa 190 kg bis 230 kg P2O5/ha und 140 kg (Raps) bis 230 kg (Rüben) K2O/ha. Der Magnesiumbedarf liegt bei etwa 90 bis 110 kg MgO/ha. Betriebe, die ihre Grunddüngung stark reduziert oder eingestellt haben und inzwischen in untere Gehaltsklassen der Bodenversorgung abgerutscht sind, können zu Sommerfrüchten auch im Frühjahr noch vor der Saat eine P-Düngung durchführen. Eine flache Einarbeitung ist jedoch anzuraten. Die K-Düngung in Zuckerrüben kann dagegen nach unseren Erfahrungen auch noch bis Mitte Mai erfolgen. Gerade die Begleitnährstoffe im 40er Kali (Natrium, Schwefel, Magnesium) können so optimal genutzt werden. Bei Stoppelweizen und Gerste kann die Düngung auch noch im Herbst erfolgen. Vor allem bei Mulchsaat kann durch NP-Dünger bei geringen Gaben von etwa 50 kg P2O5 (1 dt/ha MAP oder DAP) eine ausreichende Nährstoffabsicherung erreicht werden.

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