Die Überdüngung verursacht Umweltkosten in Milliardenhöhe – zu diesem Schluss kommt Prof. Friedhelm Taube (Uni Kiel) in seinem Gutachten für den Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft. Er löste damit heftige Kritik in der Landwirtschaftsbranche aus. Hier die Kernpunkte:
- Die DüV setze europäisches Recht nicht vollständig um und entspreche nicht einer konsequenten Umsetzung der EU-Nitratrichtlinie.
- Die Kosten für die Umweltschäden durch die nicht konforme Düngung lägen bei rund 3 Mrd. € pro Jahr.
- Eine Anpassung der DüV 2020 sei erforderlich. Als Sofortmaßnahme solle übergangsweise der Düngebedarf bundesweit um 20% reduziert werden.
- Die Aufhebung der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift Gebietsausweisung (AVVGeA) sei notwendig. Denn die rechnerischen Modellierungen seien nicht nachvollziehbar und würden nur die Verkleinerung gefährdeter Gebiete verfolgen. Die landwirtschaftliche Fläche in ganz Deutschland solle als gefährdetes Gebiet gekennzeichnet werden.
- Zur Kontrolle der Düngung sei umgehend auch eine Novellierung der Stoffstrombilanzverordnung erforderlich.