Regional haben sich Hundskerbel, Erdrauch- und Wolfsmilcharten zu ernst zunehmenden Unkräutern in Raps, Mais und Getreide entwickelt. Weil sie sich in Raps nur sehr schwer oder gar nicht bekämpfen lassen, erfolgt die Etablierung meist über dieses Fruchtfolgeglied.
Hundskerbel gehört zur Familie der Doldenblütler und ist demnach schwer von Hundspetersilie zu unterscheiden. Die Blätter vom Hundskerbel sind aber feiner, stärker eingekerbt und hellgrün. An Blättern, Stängel und Fruchtständen findet sich zudem eine feine Behaarung die der Hundspetersilie fehlt. Das Unkraut lässt sich im Raps nicht, im Getreide nur mit wenigen Produkten bekämpfen. Besonders geeignet ist Artus. Gute bis ausreichende Wirkungen sind mit Broadway, Pointer SX oder Hoestar Super zu erzielen. Wuchsstoffe sind nicht zu empfehlen.
Erdrauch überlebt keine starken Fröste und ist daher nur in Einzeljahren von größerer Bedeutung. Er gilt als Anzeiger für eine optimale Bodenstruktur. Sein vermehrtes Auftreten in diesem Herbst mag mit der guten Sommergare des abgelaufenen Vegetationsjahres zusammenhängen. In Getreide lässt sich Erdrauch im Herbst mit Pendimethalin-haltigen Produkten bekämpfen. Im Frühjahr empfehlen sich Artus, bzw. Ioxynil-haltige Präparate wie Aniten- oder Foxtril Super, Tristar und Azur.
Wolfsmilchgewächse keimen ganzjährig bis 1 cm Bodentiefe. Jede Pflanze bildet etwa 400 Samen, die im Boden 5 Jahre keimfähig bleiben. In den letzten Jahren ist Sonnenwolfsmilch auf Flächen in Baden-Württemberg stärker aufgetreten. Von hier stammen die Ergebnisse, nach denen sich Wolfsmilch im Frühjahr am besten mit Artus oder Aniten Super kontrollieren lässt. Im Herbst erzielten die Mittel Picona rund 80 % Wirkungsgrad, Bacara und Sumimax jeweils 60 %. Keinen Einfluss auf das Wachstum zeigten dagegen Behandlungen mit IPU und Stomp.