Treten Maiszünsler regional sehr stark auf, geht oft kein Weg an einem Insektizideinsatz vorbei. In Thüringen weist das jährlich durchgeführte Monitoring einen kontinuierlichen Anstieg des Zünslerbefalls aus. Mittlerweile sind knapp 90% der Thüringer Maisflächen betroffen. Problematisch sind die zunehmenden Anteile mittlerer bis stark befallener Flächen. Hohe Befallsstärken kommen in Deutschland vor allem im Osten und Süden vor.
Typisches Symptom ist der Stängelbruch am Mais, verursacht durch den Larvenfraß im Inneren der Stängel. Dies erschwert die Ernte, verschmutzt das Erntegut und beeinflusst die Silierung in der Miete negativ. Gleichzeitig nimmt bei Befall die Gefahr von Stängelfäule durch Fusariumarten zu.
Einsatztermin ist wichtig:
Bei Starkbefall mit Zünslern lassen sich mit einer chemischen Bekämpfung die besten Effekte erzielen. Entscheidend für hohe Wirkungsgrade der Mittel ist der Einsatz zum optimalen Termin. Behandeln Sie erst, wenn die Masse der Larven schlüpft. Infos zum Flughöhepunkt der Falter und Schlupf der Larven stellen die Pflanzenschutzdienste der Länder bereit. Präzisieren Sie den Anwendungstermin zusätzlich durch eigene Kontrollen der Maisbestände auf Eigelege.Welche Insektizide Sie gegen Zünsler in dieser Saison nutzen können, entnehmen Sie der Übersicht. Sehr gute Bekämpfungserfolge ließen sich in Versuchen über mehrere Jahre und Standorte hinweg mit Coragen erzielen. Beim Einsatz des Mittels nahe am Termin des Larvenschlupfes lagen die Wirkungsgrade bei über 90%. Bei zu frühen Behandlungen fällt die Wirkung aller Insektizide deutlich ab.
Normalerweise sind die Maisbestände zum Behandlungstermin 1,50 bis 1,80 m hoch. Um Schäden während der Durchfahrt zu begrenzen, sind für die Applikation der Insektizide Selbstfahrer oder Stelzenschlepper zu empfehlen. Damit die Spritzbrühe den Bestand ausreichend durchdringt, sollte die Wassermenge bei 300 bis 400 l/ha liegen.
Katrin Gößner, Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft
