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Intensität: Wetter wichtiger als Weizenpreis!

Lesezeit: 5 Minuten

Die Abschlussbehandlung ist Kern der Fungizidstrategie. Wie Sie mit der Blattbehandlung den Anschluss hinbekommen, erklärt H. Hanhart.


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Seit sieben Jahren tritt in vielen Regionen von März bis oft Ende Mai überdurchschnittlich trockene, häufig auch sonnige Witterung auf. Das hat unter anderem zur Folge, dass Septoria tritici in Regionen, wie z. B. Nordrhein-Westfalen, nahezu keine Bedeutung mehr hat. Sehr frühe Blattbehandlungen bringen kaum wirtschaftliche Mehrerträge. Regelmäßig sind mit zwei an Niederschlägen ausgerichteten Behandlungen die Krankheiten im Weizen sehr sicher zu kontrollieren. Ob nun der Bann gebrochen ist und auf sieben trockene Frühjahre sieben feuchte folgen, bleibt abzuwarten. Ganz sicher können Sie aber hiervon abhängig die Fungizidintensität im Weizen bestimmen.


Abschlussbehandlung immer in die Ähre!


Fest einzukalkulieren ist eine Abschlussbehandlung, und diese nicht zum Stadium 49/51, sondern zum Ährenschieben bei feuchter Witterung. Warum so spät in die Ähre? Um breit wirksam eine lang anhaltende Wirkung gegen alle Krankheiten zu erreichen und gleichzeitig eine sichere Wirkung gegen die echten Fusariosen sicherzustellen.


Oft wird nach einer vorgezogenen Abschlussbehandlung in EC 49 nicht mehr oder mit viel zu geringer Aufwandmenge nachbehandelt. Sehr viel sicherer und wirtschaftlicher lässt sich die Fungizidstrategie im Vorfeld so ausrichten, dass mit angepassten Blattbehandlungen der Anschluss an die Abschlussbehandlung zum Ährenschieben erreicht wird. Mit guten Fungiziden wie Osiris, Input Classic, Skyway Xpro, Prosaro, Ampera, Gladio u.a. Fungiziden auf Tebuconazol-Basis werden dann breit wirksam Rost, Septoria, mit einigen auch DTR oder Microdochium nivale und echte Fusariosen kontrolliert. Durch geschicktes Kombinieren lässt sich die Wirkung aktuell auf die Situation zum Behandlungstermin einstellen. Bei geringem Befallsdruck, wie z. B. in 2011, reichen auch geringe Mengen zur Blüte. Mit Fusariumwitterung sind dagegen höhere Fungizidmengen notwendig und hoch wirtschaftlich. Inwieweit eine Fusariumwirkung erforderlich wird, hängt ab von:


  • dem Gefährdungspotenzial des Standortes und
  • der Witterung zur Blüte.


Weizen nach Mais ist am stärksten gefährdet. Aber auch Weizen nach Rüben kann infiziert werden. Bei warmer, feuchter Witterung zur Blüte ist in den extremen Fusariumjahren (1987, 1998, 2002, 2007) selbst Rapsweizen infiziert worden. Hier werden oft hoch Fusarium-anfällige Sorten, wie z. B. Tobak, Orcas, Bombus, Egoist usw., angebaut. Planen Sie daher unabhängig von der Vorfrucht die Abschlussbehandlung in die Ähre ein.


Hohe Fusariumgefahr:

Die Witterung zur Blüte bestimmt die Intensität der Abschlussbehandlung. Ohne Regen in der Blüte gelingt keine Infektion. Sicherlich hat jede Fusariumart ihre speziellen Ansprüche an die Temperatur. Mit dem Ährenschieben der Haupttriebe sollten Sie aber auf jeden Fall die Witterung beachten.


Bei warmer Witterung mit über 20° C und Schauerniederschlägen sind günstigste Infektionsmöglichkeiten für Fusarium, aber auch für andere Krankheiten wie Braunrost und DTR, bei langen Blattnässephasen auch für Septoria, gegeben. Die Erfahrung zeigt, dass mit Beginn des Ährenschiebens bei dieser Witterung erste Ähren blühen und somit der günstigste Behandlungstermin erreicht ist.


Unter diesen Bedingungen müssen Sie die Wirksamkeit dominant auf Fusarium einstellen. Nach der Problemvorfrucht Mais sind dann hohe Aufwandmengen notwendig. Sehr gute Wirkungen sind mit 2,75 l/ha Osiris oder 1,25 l/ha Input Classic zu erzielen (siehe Übersicht 1, Seite 71). Über Formulierungseffekte – gepaart mit besten Wirkstoffen – lassen sich oft von Kombinationen aus z. B. Input Classic oder Prosaro mit Osirsi noch bessere Wirkungen erreichen.


Nur bei anhaltender Fusarium-Infektionswitterung sind Splitting-Anwendungen mit besserer Toxinreduktion wirklich notwendig. Vorbeugend sind besonders Prothioconazol-Produkte und Osiris gut geeignet. Prochloraz und Tebuconazol sind kurativ gegen Fusarium besser wirksam. Don-Q hat keinen Einfluss auf das Mycelwachstum, reduziert aber die Toxinproduktion. So könnten Sie in Ausnahmesituationen bei extremer Fusarium-Infektionswitterung vorbeugend bzw. zwischen den Schauern Input oder Osiris vorlegen, um zum Ende der Blüte nach den Niederschlägen Ampera + Don-Q nachzulegen.


In der Regel reicht eine Einfachbehandlung gegen Fusarium aus. Wenn Sie gleichzeitig sehr viel Wert auf eine sichere Wirkung gegen Braunrost legen, weil dieser im Vorfeld früh aufgetreten ist und/oder hoch anfällige Sorten im Feld stehen, wären Osiris bzw. Kombinationen mit Osiris im Vorteil.


Wenn neben Fusarium auch DTR sicher zu kontrollieren ist, weil Weizen nach Weizen in Mulchsaat angebaut wird, ist die Kombination aus Input Classic mit Gladio bzw. Cirkon oder etwas schwächer mit Achat (siehe Übersicht 4, Seite 75) zu favorisieren. Auch dort, wo in den letzten Jahren spät DTR über Konidienzuflug aufgetreten ist (häufig windoffene Bördelagen), sollten Sie entweder Prothioconazol in ausreichender Aufwandmenge oder in Kombination mit dem preiswerten Achat einsetzen.


Keine Fusariumgefahr:

Bei Dauerregen und 14° C infiziert Fusarium nicht. Auch bei anhaltend warmer, aber trockener Witterung passiert nichts. Bei trockener Witterung können Sie mit der Abschlussbehandlung bis maximal zum Ende der Blüte warten, um mit reduzierten Mengen den Blattapparat bis EC 78 befallsfrei zu halten. Hier ist dann meistens der Schwerpunkt der Fungizidleistung auf Braunrost, z. B. mit 2,0 l/ha Osiris, auszurichten. Nur in den Mulchsaaten mit Weizen nach Weizen muss bei Befallsdruck mit DTR intensiver behandelt werden. Taspa, Gladio und Produkte mit ausreichend Prothioconazol sind gut wirksam (siehe Übersicht 4, Seite 75).


Bei kühler, regnerischer Witterung sollten Sie kurze trockene Phasen nutzen, um auch eine sichere Wirkung gegen Septoria tritici und eventuell auch gegen Microdochium nivale zu erreichen. Eine Kombination aus z. B. Input Xpro 1,0 l/ha + Ampera 1,0 l/ha wäre hier erste Wahl.


Alle Carboxamide haben keine Wirkung gegen Fusarium. Trotzdem sind Kombinationsprodukte, die zugemischte Azole wie Prothioconazol und Tebuconazole enthalten, gut geeignet. Skyway-, Siltra-, Input- und Aviator Xpro können aber nur dann eingesetzt werden, wenn zuvor keine Blattbehandlung mit Carboxamiden durchgeführt wurde.


In unseren Versuchen haben z. B. Skyway Xpro und Aviator Xpro mit ca. 60 % Aufwandmenge in Kombination mit Input Classic, Prosaro oder Osiris mit 30 bis 50 % Aufwandmenge gute Toxinreduktionen und Wirkungsgrade sowie hohe Mehrerträge gebracht. Die physiologische Wirksamkeit von 1 bis 2 dt/ha wird mit der Abschlussbehandlung sicherer erreicht als mit der Blattbehandlung.


Gerade Input Xpro zeigte in den DTR-Versuchen auch eine sogar etwas bessere Wirkung als Input Classic, sodass gerade in Fungizidstrategien mit geforderter DTR-Wirkung einige Carboxamide besser zur Abschluss- als zur Blattbehandlung eingesetzt werden sollten.

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