Giftpflanzen haben sich in den letzten Jahren immer weiter ausgebreitet, betroffen sind vor allem extensiv bewirtschaftete Grünland- und Naturschutzflächen. Wer bislang noch nicht gehandelt hat und jetzt noch Jakobskreuzkraut (Senecio jacobaea) auf seinen Flächen entdeckt, sollte zügig dagegen vorgehen. Andernfalls breitet sich das Jakobskreuzkraut (JKK) weiter aus. Gefährlich ist es besonders, da es im Gegensatz zu den meisten anderen giftigen Arten auf Grünland nach dem Konservierungsprozess giftig bleibt. Und aus Heu oder Silage können es die Tiere nicht selektieren.
In ihrer Blütezeit, noch bis September, ist die zweijährige Pflanze deutlich an den 13 leuchtend gelben Zungenblüten zu erkennen. Dabei unterscheidet es sich von anderen gelbblühenden Pflanzen auf dem Grünland wie Johanniskraut oder Rainfarn (siehe Bilder). Zudem sind die Stängel der Blütentriebe häufig dunkelrot gefärbt.
Das Samenpotenzial von Jakobskreuzkraut ist enorm: Es entstehen bis zu 150000 flugfähige Samen je Pflanze, die im Boden bis 20 Jahre keimfähig bleiben. Als Lichtkeimer können die jungen, konkurrenzschwachen Pflanzen dort Fuß fassen, wo es offener Boden zulässt (lückige Narben durch Verbiss, Trockenheit etc).
Bekämpfungsmaßnahmen
Damit sich das JKK nicht weiter ausbreitet, hilft nur zu verhindern, dass die Pflanzen aussamen. Stechen Sie dazu Einzelpflanzen aus (Handschuhe), auch mit der Wurzel (!), und räumen Sie die Pflanzen von den Flächen. Bei stärkerem Besatz hilft:
- Mahd zum Blühbeginn, auch an angrenzenden Wegrändern,
- Mähgut abfahren und vernichten,
- alles bei der Blüte des Nachtriebs wiederholen.
Auch Herbizide helfen gegen JKK. Simplex z.B. wirkt teilweise auch auf die Wurzeln. Beachten Sie beim Einsatz unbedingt die Auflagen!
Um das giftige Unkraut langfristig zu verdrängen, gilt es, die Bewirtschaftung anzupassen. Dazu zählen
- Frühjahrspflege: Schleppen, Striegeln, Walzen,
- Tierzahl anpassen (Trittschäden bei Nässe, Überweidung bei Trockenheit),
- JKK aus Geilstellen entfernen,
- Narben dichthalten durch jährliche Übersaat, starke Konkurrenzkraft der Gräser (angepasste Düngung und Nutzung) und einen angemessenen pH-Wert.