u Achten Sie nach der Ge-treideernte unbedingt auf die Kalkversorgung Ihrer Böden! Bedenken Sie, dass Kalk eine optimale Nährstoffverfügbarkeit gewährleistet, die Bodenstruktur verbessert und das Bodenleben fördert. Am effek-tivsten wirkt Kalk zur Wintergerste. Denn bei einem pH-Wert unter 6 setzt sich verstärkt Aluminum frei und mindert wegen des entstehenden Säure-schadens die Gerstenerträge. Die Kal-kung zu Stoppelweizen empfiehlt sich dagegen nur auf leichten Böden mit sehr niedrigen pH-Werten, weil ein pH-An-stieg Schwarzbeinigkeit fördert. Auf schweren Böden mit mehr als 15 % Ton ist aber die Wirkung auf die Bodenstruktur günstiger, als die Zunahme der Schwarzbeinigkeit.
Die Kalkdünger unterscheiden sich in der Reaktionsgeschwindigkeit. Am schnellsten wirken
Branntkalk (85 % CaO),
Mg-Branntkalk (70 % CaO + 15 % MgO),
Löschkalk (70 % CaO) und
Mg-Löschkalk (70 % CaO + 15 % MgO).
Kohlensaure Kalke (Ca- und Mg-Carbonate) wirken je nach Herkunft und Vermahlungsgrad unterschiedlich schnell. Weicherdige Algen- bzw. Kreidekalke setzen sich schneller um als Jura- oder Dolomit-Kalke.
Carbokalk ist ebenfalls ein kohlensaurer Kalk, der aber wegen seiner Struktur schnell wirkt. Je nach Kalkart enthält er bis zu 15 % Magnesium. Zusätzlich ist der P- und NH4-Anteil zu berücksichtigen. Mit 30 dt Carbokalk bringen Sie ca. 60 kg P2O5 und 40 kg NH4-N/ha aus.
Hütten- und Converterkalke wirken sehr langsam (4 bis 6 Jahre). Sie enthalten 40 bis 50 % CaO und Spurenelemente wie Bor, Mangan, Zink, Kupfer, Molybdän und Kobalt in unterschiedlichen Konzentrationen.
Dr. Schönberger, N.U. Agrar