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Kartoffeln gegen Drahtwurm beizen?

Lesezeit: 3 Minuten

Drahtwürmer haben in diesem Jahr vielerorts große Fraßschäden an Kartoffeln verursacht. Die extreme Trockenheit und das frühzeitige Absterben der Bestände haben die Schäden zusätzlich gefördert. Leider können Kartoffelanbauer nur auf indirekte Bekämpfungsmaßnahmen zurückgreifen. Wichtig ist hierbei, die Biologie der Drahtwürmer zu kennen. Es handelt sich dabei um die Larven verschiedener Schnellkäferarten. Sie durchlaufen einen mehrjährigen Entwicklungszyklus. Das Larvenstadium dauert je nach Schnellkäferart vier bis sieben Jahre. Die Fraßschäden im 1. und 2. Jahr erreichen selten die wirtschaftliche Schadensschwelle. Ob im Jahr 2004 erneut größere Schäden durch Drahtwürmer auftreten, hängt von der Kulturdauer, der Witterung und der Zusammensetzung der Drahtwurmpopulation ab. Erneut mit Fraßschäden ist zu rechnen bei kleineren, d.h. jungen Drahtwürmern (unter 1 cm lang). Drahtwürmer halten sich nicht immer in der gleichen Bodentiefe auf. Sie weichen ungünstigen Bedingungen aus, indem sie je nach Temperatur und Bodenfeuchte in tiefere Bodenschichten abwandern. Im Herbst bei stärkerem Austrocknen des Bodens auch im Sommer wandern die Drahtwürmer in größere Tiefen (bis 60 cm) ab. Im Frühjahr tauchen sie im Krumenbereich erst wieder ab ca. 10 °C Bodentemperatur auf. Die Bekämpfungsmöglichkeiten sehen wie folgt aus: ? mechanisch: intensive Bodenbearbeitung, z. B. mit der Fräse oder Kreiselegge im Frühjahr und Herbst bei Bodentemperaturen von über 10 °C. ? chemisch: Eine direkte Bekämpfung ist nicht ausgewiesen! Eine Nebenwirkung auf Drahtwürmer wird mit einer Gaucho-Beizung erzielt. Zugelassen ist diese z. B. in Kartoffeln, Rüben, Mais und Zwiebeln. Vorteile einer Beizung der Kartoffeln mit Monceren flüssig + G 600 FS (G steht für Gaucho): ? Monceren flüssig: Bekämpfung von Rhizoctonia solani, dem Haupterreger von Auflaufkrankheiten wie Pocken-, Wurzeltöterkrankheit, Weißhosigkeit oder Stängelfäule. An der Knolle selbst zeigen sich Poppigkeit und Einschnürungen mit rauher, schorfähnlicher Verkorkung der Schale. Eine Beizung mit Monceren flüssig ist dringend anzuraten bei schwarzen Dauerkörpern (Sklerotien) am Pflanzgut. ? Gaucho 600 FS: Bekämpfung von Blattläusen als Virus-Überträger. Eine lange Wirkungsdauer von ca. sechs bis sieben Wochen nach Auflaufen verhindert den Frühbefall mit Blattläusen. Nicht ausgewiesene Nebenwirkungen von Gaucho: ? Verhindert Frühbefall durch Kartoffelkäfer und Zikaden. ? Vermindert Drahtwurmbefall an der Mutterknolle, weniger effektiv an den Tochterknollen. Eigene Versuche in den Jahren 1995 und 1998 haben eine Verminderung der Fraßschäden um ca. 10 bis 25 % ergeben. In der Kontrolle wiesen 50 % bzw. 68 % der Knollen ein bis vier Fraßstellen auf. Der Einsatz von Gaucho kann die Mutterknolle ausreichend schützen. Für die Tochterknollen ist jedoch kein 100 %iger Erfolg zu erwarten. Ein mehr oder weniger großer Anteil der Drahtwürmer überlebt und verursacht bei entsprechenden Bedingungen die bekannten Fraßschäden an den Tochterknollen. Das Beizen des Pflanzgutes ist keine billige Möglichkeit, um Fraßschäden durch Drahtwürmer zu begrenzen. Die Kosten für Monceren + G betragen ca. 120 E/ha gegenüber 25 bis 30 E/ha für Monceren solo. Kümmern Sie sich rechtzeitig um den Bezug der Beize und um die Technik.

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