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Kleegras allein ist kein Qualitätsgarant

Lesezeit: 3 Minuten

Um in Backweizen gute Qualitäten bei vergleichsweise hohem Ertrag zu erzielen, ist ein durchdachtes Stickstoffmanagement in der Fruchtfolge nötig, erklärt Ernst-Friedemann Freiherr von Münchhausen, der seinen viehlosen 431 ha-Betrieb westlich von Kiel seit fast 15 Jahren ökologisch bewirtschaftet. Zu 64 % baut er Getreide in der Fruchtfolge an. Davon sind 70 ha Winterund 35 ha Sommerweizen. Im langjährigen Durchschnitt erzielt er bei Backweizen 40 dt/ha Marktware mit 11,5 % Protein. Beim Sommerweizen fallen die Erträge geringer (ca. 30 dt/ha), aber die Proteingehalte (über 12 %) höher aus. Die Vermarktung erfolgt über ein eigenes Handelsunternehmen. Dieses verarbeitet das Getreide u.a. zu Ganzkornmehlen und -schroten. Die Produkte werden an Bäckereien vertrieben. Ertragsvorteil beim Winterweizen rechnet von Münchhausen allein durch die unkrautunterdrückende Wirkung des Kleegrases. Ab diesem Jahr wird die Pflege der Kleegrasbestände weniger aufwändig. Denn ein benachbarter Öko-Milchviehbetrieb, mit dem von Münchhausen seit kurzem kooperiert, wird künftig zwei Schnitte als Futter nutzen, so dass nur noch zweimaliges Mulchen notwendig sein wird. Zur Qualitätssicherung im Weizenanbau setzt der Öko-Landwirt aber nicht allein auf Kleegras. Kontinuierlicher Stickstofflieferant für unsere Getreidebestände sind Kleegras-Untersaaten, verrät von Münchhausen. Er sät eine Mischung aus 2 kg/ha Deutschem Weidelgras und 5 bis 7 kg/ha Weißklee aus. Die Nmin-Untersuchungen, die er regelmäßig im Februar durchführen lässt, weisen im Schnitt 20 kg N/ha nach Untersaat und ca. 40 kg N/ha bei Kleegras als Hauptfrucht aus. In manchen Jahren bringen Untersaaten aber die gleiche N-Leistung, so die Erfahrung des Ackerbauern. Eine Schlüsselrolle sieht der Bio-Landwirt auch in der Bodenbearbeitung nach dem Umbruch der Kleegrasbestände. Mitte September werden in der Regel die Kleegrasbestände einmal direkt vor dem Pflügen gegrubbert. Die Bodenbedeckung soll so lange wie möglich erhalten bleiben, um N-Auswaschungen über Winter zu vermeiden, so von Münchhausen. Nach dem Pflügen wird der Weizen mit einem Reihenabstand von 28 cm gedrillt. Angestrebter Satermin ist die letzte September- bzw. die erste Oktoberwoche. Vor Sommerweizen bleibt das Kleegras bis ins Frühjahr stehen. Im Frühjahr werden die Winterweizenbestände gehackt. Die erste Hacke ist wichtig für die N-Freisetzung, erklärt von Münchhausen. Damit werden ca. 20 kg N/ha freigesetzt, die dem Weizenbestand einen guten Start im Frühjahr ermöglichen. In einem viehlosen Öko-Marktfruchtbetrieb reicht die N-Lieferung aus dem Kleegras und der Untersaat jedoch allein nicht aus, um Backweizen zu erzeugen. Daher kauft von Münchhausen von einem 50 km entfernten Bio-Betrieb Gülle für 8 E/m3 zu. Diese setzt er als N-Gabe mit 15 m3/ha Ende des Schossens ein.

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