Knöterich als Unkraut kennt jeder. Doch künftig könnte die zuckerreiche Knöterichsorte „Igniscum candy“ als Energiepflanze in Biogasanlagen interessant werden. Denn in ersten Batch-Versuchen lag der theoretische Biogasertrag mit 560 Nl/kg oTS bei 50 bis 55 % Methan im Bereich von Mais (640 Nl/kg oTS, 54 %Methan). Die TM-Erträge schwankten mit 5 bis 30 t/ha allerdings sehr stark.
Die Ergebnisse stammen von der Firma Conpower aus München, die auf der Suche nach alternativen Energiepflanzen im Jahr 2006 auf den Knöterich stieß. Wegen der vielversprechenden Ergebnisse sicherte sich die Firma die züchterischen Rechte, so dass sich Pflanzgut nur über dieses Unternehmen beziehen lässt.
Der Anbau eignet sich eher auf Grenzstandorten, die aber nicht zur Vernässung oder Verdichtung neigen. Wegen der bis zu 2 m langen Wurzeln dürfen die Flächen auf keinen Fall drainiert sein. Die Pflanzung von 7 500 bis 10 000 Pflanzen/ha kann mit halbautomatischen Pflanzmaschinen aus dem Gemüseanbau gegen Mitte Mai erfolgen. In der dreijährigen Etablierungsphase gilt es, den Bestand mit Striegel oder Hacke unkrautfrei zu halten. Per Einzelgenehmigung lassen sich auch Herbizide als Ergänzung einsetzen. Später erreicht der Knöterich eine Wuchshöhe von bis zu 4 m und lässt sich als 20 Jahre nutzbare Dauerkultur ab dem 4. Standjahr ernten. Derzeit bauen die Landwirte den Energie-Knöterich als Pionierpflanze auf einer Fläche von etwa 160 ha an.