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Kontrollieren Sie den Rapserdfloh!

Lesezeit: 3 Minuten

Raps musst bei dieser Aussaat wegen des zweijährigen Verbotes neonicotinoider Beizen erstmalig seit über 30 Jahren ohne Insektizidschutz beim Auflaufen auskommen. Derzeit befindet sich jedoch ein neuer Wirkstoff in der Prüfung. Unsere ersten Versuche zeigen eine mit Elado vergleichbare Wirkung. Allerdings war der Befall noch relativ gering, sodass durch keine der geprüften Beizen ein statistisch gesicherter Mehrertrag erzielt werden konnte.


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Die Ergebnisse zeigen somit auch, dass es bei uns nicht sofort zu Ertragsausfällen kommen muss, solange sich der Befall nicht aufschaukelt. Ob es in absehbarer Zeit diese neuen insektiziden Saatgutbehandlungsmittel für Raps geben wird oder die neonicotinoidhaltigen Rapsbeizen wiederkommen, ist derzeit nicht vorhersehbar.


Wegen fehlender insektizider Beizung kann vor allem der Befall mit Kohlfliege und Rapserdfloh zunehmen. Frühsaaten sind stärker gefährdet, da beide Schädlinge ihre Eier vor allem an weiter entwickelten Rapspflanzen ablegen. Über das Ausmaß des Auftretens der beiden Schädlinge in diesem Herbst ließ sich bei Redaktionsschluss Mitte September noch keine Aussage treffen. Das feucht-kühle Wetter hatte sowohl die Aussaat wie auch den Auflauf verzögert, sodass typische Frühsaaten in diesem Jahr eher die Ausnahme sind und somit als Risikofaktor selten relevant sind.


Hilflos gegen die Kohlfliege:

Gegen die Kohlfliege lässt sich im weiteren Wachstumsverlauf nichts mehr unternehmen. Hier bleibt nur zu hoffen, dass der Raps sich gut und schnell entwickelt und eine ausreichende Bestandesdichte hat, um eventuelle Schäden wegzustecken.


Gegen den Rapserdfloh lässt sich dagegen in den meisten Regionen noch mit hierfür zugelassenen Pyrethroiden, wie z. B. Bulldock, Fastac SC Super Contact, Kaiso Sorbie, Karate Zeon, Trafo WG, Nexide, Decis flüssig, Decis forte (Achtung Drainauflage!), ein Bekämpfungserfolg erzielen. Nur in Regionen mit resistenten Käfern (z. B. Mecklenburg-Vorpommern, östliches Schleswig-Holstein) ist mit Minderwirkungen zu rechnen.


Tritt starker Erdflohfraß an Keim- und ersten Laubblättern auf, sollte eine Pyrethroid-Behandlung gegen die Käfer erfolgen, sobald mehr als 10 % der Blattfläche abgefressen ist. Häufig reicht für den Keimlingsschutz eine Randbehandlung aus. In unserer Region ist dies bisher selten der Fall und zum jetzigen Zeitpunkt in der Regel auch kein Thema mehr.


Nicht zu früh behandeln!

Gegen Ende September müssen Sie anhand der Gelbschalenfänge entscheiden, ob eine Behandlung notwendig ist. Die Gelbschalen sollten Sie mit dem Auflaufen des Rapses aufgestellt haben. Die Einwanderung in die Rapsschläge hat im Süden am ersten Septemberwochenende begonnen. Wenn nach dem Rapsauflauf innerhalb von drei Wochen mehr als 50 (schlechter, lückiger Bestand) bis 100 (guter Bestand) Rapserdflöhe in der Gelbschale zu finden sind, ist eine Insektizidbehandlung mit einem zugelassenen Pyrethroid wirtschaftlich sinnvoll.


Selten wird zu spät, häufig aber zu früh behandelt. Beachten Sie daher die regionalen Warndienst-Hinweise und Empfehlungen. Im Süden sind Behandlungen ab Ende September bis Mitte Oktober in der Regel gut wirksam. Kühle Temperaturen nach der Anwendung erhöhen die Wirkungsdauer der eingesetzten Pyrethroide.


Dieter Proff, Amt für Landwirtschaft, Ansbach

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