Linsen erleben derzeit eine Renaissance auf dem Acker. Ein erfolgreicher Anbau der kleinkörnigen Leguminose ist bislang allerdings noch schwer. Der Grund: Die Pflanzen sind wenig standfest, sodass die Hülsen oft am Boden liegen und sich mechanisch kaum ernten lassen. Das führt zu deutlichen Ertragsverlusten. Die Universität Hohenheim prüft daher verschiedene Stützfrüchte, an denen die Pflanzen hochranken.
Als geeignet haben sich Erbse oder Hafer erwiesen. Im Gemenge mit einer der beiden Stützfrüchte konnten die Forscher in ihren Versuchen im Jahr 2015 über 3 t/ha Linsen ernten. Sie stellten fest, dass die feinen Ranken der Linsen an den Erbsen gut Halt finden. Trotz starkem Regen im Frühsommer standen sie stabiler und wuchsen höher als die Linsen in Reinsaat. Da Linsen und Erbsen unterschiedlich große Körner ausbilden, lassen sie sich nach der Ernte leicht mechanisch trennen. Als Leguminosen hinterlassen beide Kulturen Stickstoff für die Folgekultur.
Hafer bietet den Vorteil, dass er Unkraut sehr gut unterdrückt und gleichzeitig die Linse stützt. Dies ist für ökologisch wirtschaftende Betriebe sehr günstig. Die Forscher testen nun, welches Mischungs-verhältnis am besten auf dem Acker wächst.