Der Mais übersteht Trockenphasen besser als viele andere Kulturpflanzen. Das zeigte sich auch in diesem Frühjahr/-sommer. Ähnlich wie das Kamel verblüfft der Mais durch besonders ausgefeilte Wassersparmaßnahmen. Junge Maispflanzen binden rund um ihre Wurzeln mehr Wasser als im übrigen Boden, um sich für trockenere Phasen zu rüsten.

„Die Pflanzen kaufen sich gewissermaßen Zeit“, so Prof. Dr. Sascha Oswald von der Universität Potsdam. Gemeinsam mit einem internationalen Wissenschaftler-Team entdeckte er, dass der Boden im Bereich der Wurzel (2 bis 4 mm) ca. 30 % mehr Wasser enthält, berichtet das Deutsche Maiskommitee. Eigentlich müsste in der Nähe der Wurzeln der Wassergehalt wegen ihrer Sogwirkung niedriger sein.

Die Maispflanzen bilden an ihren Wurzeln eine Art Gel. Dieses bindet das Wasser stärker. Aus dem Gel nehmen die Pflanzen es auf. Der umgebende Boden liefert dann Wasser nach. Das Gel wirkt wie ein Puffer, das den Pflanzen für ca. 10 bis 12 Stunden einen Wasservorrat sichert. Für die Züchtung trockenresistenter Sorten könnte diese Erkenntnis hilfreich sein. Noch ist nicht geklärt, ob ältere Maispflanzen auch über diesen Wasserpuffer verfügen.