u Bei der Herbizidbehandlung von Mais sind Sulfonylharnstoffe (SHS) eine wichtige Wirkstoffklasse. Beim Einsatz drohen aber Mindererträge, wie die LWK Niedersachsen in 6-jährigen Versuchen (2004 bis 2009) ermittelt hat.
In diesen Versuchen wurde die Wirkung von SHS auf die Wuchslänge und den TM-Ertrag von Silomais geprüft. Eingesetzt wurden MaisTer, Cato und Motivell (höchste Aufwandmengen), Task (Rimsulfuron + Dicamba) sowie Motivell plus Artett. Die Anwendung erfolgte im 6- bis 7-Blattstadium bei normaler Witterung in gängige Maissorten. Vorbehandlungen gegen dikotyle Unkräuter erfolgten maisschonend im Vorauflauf. Trockenstress trat nicht auf. Hier die Ergebnisse:
Bonituren im 10-Blattstadium zeigten Wuchsdepressionen und Blattaufhellungen. Optisch wuchsen sich die Schäden bis zur Ernte zwar heraus, dennoch reagierten die Erträge.
MaisTer drückte den TM-Ertrag im Durchschnitt um 6,9 %, bei Cato lag der TM-Verlust bei 6 %. Motivell senkte den Ertrag dagegen nur um 0,6 %.
Bei zwei Drittel Motivell plus einer Teilmenge Artett betrug der TM-Verlust 4,2 %. Ähnliche Schäden wies eine Teilmenge Task auf.
In den Versuchsjahren waren die Schäden unterschiedlich. Im Mittel reagierte der Mais mit 4,2 % weniger TM-Ertrag.
Fazit: Der Einsatz von SHS kann die Erträge erheblich schmälern, insbesondere bei kritischer Witterung und Zusatz weiterer Herbizide. Setzen Sie diese Mittelgruppe daher nur gezielt bei stärkerer Verungrasung ein.
Manfred Kettel, LWK Niedersachsen, Nienburg