Wegen der sich verschärfenden Resistenzprobleme müssen wir die Herbizide langfristig stärker entlasten. Das funktioniert z. B. über erweiterte Fruchtfolgen, Zwischenfruchtanbau oder Untersaaten. Je besser es gelingt, den Boden mit Pflanzen oder Pflanzen-resten zu bedecken, desto weniger Chancen haben Hirsen, Storchschnabel, Winden und Co.
Eine Untersaat gelingt auf eher niederschlagsreichen Standorten. Neben der Un-krautunterdrückung schützt sie vor Nährstoffauswaschung und Erosion. Weitere Vorteile:
- Weil die Zahl der Regenwürmer steigt, reichert sich organische Substanz an.
- In engen Fruchtfolgen beeinflusst eine Untersaat die Humusbilanz positiv.
- Die Böden sind bei der Ernte besser befahrbar und die Straßen bleiben sauber.
Gute Erfahrungen mit Untersaaten liegen im Bergischen Land vor. Hier gehen einige Landwirte wie folgt vor: Eine auf die Maisdrille gesattelte, pneumatische Grassämaschine legt während der Maisaussaat den Grassamen über Schläuche zwischen die Reihen. Damit zum Mais keine Konkurrenz entsteht, liegt der „Sicherheitsabstand“ zu den Reihen bei jeweils 20 cm. In der Praxis hat sich eine Mischung aus den Rotschwingelsorten Livista und Musica mit jeweils 2 kg/ha bewährt. Die Saatgutkosten liegen bei 15 €/ha. Gegen Unkräuter eignen sich Sulcogan, Callisto, Laudis, B 235, Arrat + Dash und Peak, eingesetzt im Nachauflauf. Zu empfehlen ist z. B. eine Kombination aus 1,5 l/ha Laudis + 0,5 l/ha Sulcogan. Diese schwächt die Untersaat zwar etwas, was aber kein Nachteil ist. Weitere Herbizidkombinationen werden derzeit in Exaktversuchen getestet. Infos zu Untersaaten in Mais finden Sie auch in top agrar 4/2013, ab Seite 104.
Heinrich Spitz, Günter Klingenhagen, LWK Nordrhein-Westfalen