Im Mais treten deutlich mehr Unkrautarten auf als vermutet. Dies zeigt ein fünfjähriges Monitoring der Universität Hohenheim, bei dem von 2000 bis 2004 bundesweit über 2 600 Maisfelder untersucht und fast 500 000 Unkräuter ausgezählt wurden. Insgesamt wurden 204 verschiedene Unkräuter aus 32 Pflanzenfamilien ermittelt, berichtet Dr. Jörg Mehrtens von der Uni Hohenheim. Die unterschiedliche Unkrautflora verdeutlicht, wie wichtig die abgestimmte Herbizidwahl für den Maisanbauer ist. Die 15 häufigsten Unkräuter zeigt die Grafik. Auffallend dabei: Mit Ausnahme der Hühnerhirse und des Nachtschattens handelt es sich nicht um charakteristische, wärmeliebende Maisunkräuter, sondern um Arten, die weit verbreitet sind. Einige Arten (Vogelmiere, Schwarzer Nachtschatten) kommen besonders im Nordwesten vor, Ehrenpreis- Arten sind dagegen häufiger im Süden vertreten. Ursache ist die unterschiedliche Bewirtschaftung sowie die Mais-Anbaudauer im Betrieb. Beispiel: Die auffällig starke Zunahme von Ehrenpreis- Arten und Stiefmütterchen im Vergleich zu früheren Untersuchungen wird auf den verstärkten Einsatz von Sulfonylharnstoffen zurückgeführt, die Wirkungsschwächen gegen diese Arten aufweisen. Ähnliches gilt für Storchschnabel-Arten, die früher im Mais so gut wie nicht vorkamen. Die Zunahme der zum Teil selektierten Fingerund Borstenhirse-Arten hängt hauptsächlich mit der im Vergleich zu Hühnerhirse noch späteren Keimung zusammen. Deshalb werden sie durch Vorauflaufherbizide meist nur unzureichend erfasst. Bei Hühnerhirse deutet sich seit einiger Zeit zudem an, dass durch die häufig frühe Applikation nur die erste Unkrautwelle erfasst und die später auflaufende Hirse- Population selektiert wird.
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