Die Liste der Kartoffelsorten, die den Herbizidwirkstoff Metribuzin nicht vertragen, wird immer länger (top agrar 4/2011, Seite 94). Hinzu kommt die derzeit begrenzte Verfügbarkeit von Bandur. Folgendes ist in diesen Fällen zu empfehlen:
- Wählen Sie entsprechend der Leitverunkrautung auf Ihrem Standort die Herbizidkombinationen aus und bauen Sie Cato in die Strategie ein. Das Mittel, eingesetzt im Nachauflauf, ist stark gegen Klette, Kamille und Bingelkraut, wirkt aber ungenügend gegen Melde und Gänsefuß. Bei Windenknöterich ist das Timing das A und O.
- Boxer solo wirkt in der Regel zu schmal.
- Sofern möglich, können Sie die Herbizidmischung mit Öl oder AHL zu Wasser im Verhältnis 1:1 scharf machen und die Unkräuter vor dem Durchstoßen abbrennen.
- Ist Melde das Hauptproblem, sind Dreierkombinationen möglich. Unterschreiten Sie dabei aber nicht 0,15 l/ha Centium bzw. 0,15 kg/ha Tacco. Empfehlung: 2 bis 2,5 l/ha Boxer + 0,15 bis 0,2 l/ha Centium 36 CS + 0,15 bis 0,2 kg/ha Tacco. Setzen Sie Centium nicht in frühen Reifegruppen ein. Optimal ist der Einsatz der genannten Herbizide 5 bis 7 Tage vor dem Durchstoßen. Vergessen Sie dabei nicht 0,4 l/ha Herbosol.
Harald Beyer, LWK Nordrhein-Westfalen, Kleve