Als Platzräuber und Nährstoffkonkurrent ist Stumpfblättriger Ampfer im Grünland absolut unerwünscht. Vor allem eine lückige Narbe bietet dem ausdauernden Samen- und Wurzelunkraut optimale Bedingungen. Die Folge: Ein schlechter Futterwert. Doch wie hoch könnte der Erlös Ihrer Grünlandbestände sein, wenn überall dort, wo derzeit Ampfer wächst, Futtergräser ständen? Mit dieser Frage beschäftigte sich Dr. Thomas Schulz in seiner Doktorarbeit an der Humboldt Universität Berlin. Er entwickelte dabei ein Modell, um den entgangenen Deckungsbeitrag bei unterlassener Ampferbekämpfung zu berechnen.
Hierfür legte er in weidelgrasbetontem Dauergrünland Versuche auf drei Standorten an. Er bestimmte an vier Aufwüchsen die Pflanzendichte und den Deckungsgrad des Ampfers sowie dessen Trockenmasse (TM)-Anteil am Gesamtertrag. Schulz stellte dabei fest, dass sich aus dem Deckungsgrad der Ertragsanteil sehr gut ableiten lässt. Die Pflanzendichte ist dagegen weniger aussagekräftig.
Um den entgangenen Deckungsbeitrag zu ermitteln, sind neben dem Deckungsgrad jedoch weitere Parameter nötig. Diese hat Schulz in einer Ampfer-App zusammengefasst. Und so funktioniert’s:
- Als erstes schätzen Sie den Deckungsgrad. Hierfür stecken Sie einen repräsentativen Quadratmeter im Bestand ab und bestimmen darin die Ampferfläche. Eine große Faust entspricht ca. 1 %.
- Danach geben Sie den erwarteten Gesamt-TM-Ertrag pro Jahr (dt/ha), die Energiedichte in der Frischmasse (MJ NEL/kg TM), die Verwendungsart (Weide oder Silage) und den Milchpreis (€/kg) ein.
- Abschließend gibt die App den entgangenen jährlichen Deckungsbeitrag (€/ha) aus.
Ab Ende März steht die Ampfer-App als PC-Version zur Verfügung unter www.dowagro.de Später wird sie auch im Android- und Apple Store kostenlos verfügbar sein.