Vor allem in intensiven Kartoffelfruchtfolgen hilft der Anbau spezieller Ölrettichsorten bei der Nematodenbekämpfung. Vor der Aussaat resistenter Sorten ist es sinnvoll, sich mithilfe von Bodenproben einen Überblick über die Nematodenarten und den Befallsdruck zu verschaffen. Folgendes ist zu empfehlen:
- Gegen frei lebende Nematoden der Gattung Trichodorus/Paratrichodorus (Überträger des Tabak-Rattle-Virus) eignen sich die Ölrettichsorten Bento, Siletta Nova, Toro, Defender und Colonel. Zudem mindert die Mischung Terra Gold TG-6 das Befallsrisiko. Trichodorus tritt vor allem auf sandigen Böden auf und verursacht Stippe/Eisenfleckigkeit. Als besonders anfällig gilt die Kartoffelsorte Innovator.
- Treten zusätzlich gallenbildende Nematoden (Meloidogyne-Arten) auf, sind multiresistente Ölrettichsorten wie Defender, Reset oder Terra Gold TG-6 die erste Wahl. Auch gallenbildende Nematoden bevorzugen leichte, humose Standorte.
- Pratylenchus penetrans tritt regional auf einigen Kartoffel-standorten verstärkt auf. Gegen diese Art ist der Anbau von Ölrettich weniger geeignet, da er diese Nematoden vermehrt. Zu empfehlen sind dann ein frühzeitiger Umbruch nach 6 bis 8 Wochen (Fangpflanzen-Effekt), eher spätere Saattermine, Biofumiga-tion oder alternativ der Anbau von Sandhafer (Sorte Pratex).
Multiresistenter Ölrettich kostet bei 22 bis 24 kg/ha rund 100 bis 115 € je ha. Der optimale Saattermin ist Mitte August.
Josef Hamm, LWK NRW