Z iel der Unkrautbekämpfung ist, jegli-che Konkurrenz wirkungsvoll auszu-schalten und das zu vertretbaren Kosten. Dabei sind die richtige Wahl des Mittels, der Aufwandmenge und des Einsatzter-mins entscheidend für den Erfolg. Der Nachauflauf bietet den Vorteil, dass die Rüben zunächst ohne Herbizid-stress auflaufen und sich zügig entwi-ckeln können. Die Mittel werden somit gezielt eingesetzt. Zudem sind Unkräu-ter wie Klette, Bingelkraut, Nachtschat-ten, Melde- und Gänsefußarten, Ama-rant und Zweizahn im Nachauflauf am besten zu erfassen. Wärmeliebende Un-kräuter laufen ohnehin verzögert bzw. in Wellen auf. In der Regel werden die Unkräuter im Keimblattstadium am besten erfasst, da sie zu diesem Zeitpunkt am empfind-lichsten auf die Wirkstoffe reagieren. Oft reichen hierbei die niedrigeren Auf-wandmengen aus. Weiter entwickelte Unkräuter sind dagegen schwerer zu be-kämpfen. Die Aufwandmengen müssen erhöht und u. U. der Abstand zur näch-sten Spritzung reduziert werden. Ölzu-satz verstärkt die Wirkung. Abhängig von der Entwicklung der Unkräuter sind die Behandlungen in ei-nem Abstand von 10 bis 12 Tagen durch-zuführen. Nur so ist gewährleistet, dass die Verunkrautung nachhaltig beseitigt wird. Probleme treten auf, wenn die Wit-terung, v. a. Regen, einen Strich durch die Rechnung macht. Um Wirkung und Verträglichkeit der jeweiligen Spritzung zu optimieren, sollten Sie je nach Situa-tion wie folgt vorgehen: Nach lang anhaltenden oder starken Regengüssen reagieren Rüben sehr emp-findlich auf Herbizide. Denn die schüt-zende Wachsschicht der Rübenblätter ist mehr oder weniger stark reduziert. Dies gilt aber auch für die Unkräuter, so dass bei diesen Bedingungen die Aufwand-mengen gesenkt werden können. Der Öl-zusatz sollte entsprechend verringert oder ganz weggelassen werden. Der feuchte Boden fördert die Verteilung der boden-aktiven Wirkstoffe, die dann sehr gut über die Wurzeln aufgenommen werden. In kühlen Witterungsphasen ist der Herbizideinsatz problematisch, weil die Stoffwechselaktivität und somit der Wirk-stofftransport reduziert sind. Außerdem werden die Rüben durch die niedrigen Temperaturen zusätzlich gestresst. Vor al-lem der Einsatz von Debut sollte auf Wit-terungsphasen mit höheren Temperatu-ren beschränkt werden. Wichtig ist vor al-lem, dass keine größeren Temperatur-schwankungen zu erwarten sind. Erfah-rungen haben gezeigt, dass insbesondere der Debut-Wirkstoff Trisulfuron bei grö-ßeren Temperaturschwankungen zu Blatt-aufhellungen führt. In der Regel verwach-sen sich diese aber wieder. Generell gilt: In nasskalten Phasen die blattaktiven Wirkstoffe einschließlich Zu-satzmittel zurückfahren! Auf Zusätze ge-gebenenfalls ganz verzichten und den An-teil an Bodenwirkstoffen erhöhen. Im Gegensatz dazu: In trocken-war-men Phasen den Anteil der blattaktiven Wirkstoffe erhöhen und Zusatzmittel dazu geben! Versiegelung beugt Spätverunkrautung vor Wirkstoffe, die über die Wurzeln auf-genommen werden, müssen in der Ge-samtmenge ein auf den Boden abge-stimmtes Niveau erreichen, um einer Spätverunkrautung vorzubeugen. Hu-mose Böden neigen zur Wirkungsab-schwächung. Deshalb benötigen sie eher höhere Mengen an Bodenwirkstoff als mineralische Böden. Der Wirkstoff Metamitron (Goltix WG/SC, Tornado) eignet sich zur Versiegelung am besten. Drei Liter pro Kilo Mittelaufwand soll-ten nicht unterschritten werden!
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