Die größte Gefahr, sich Stängelälchen auf seinen Flächen „einzufangen“, geht von befallenem Leguminosensaatgut aus. Daher sollten Sie unbedingt Wert auf befallsfreies Saatgut legen und bei Unklarheiten zusätzliche Untersuchungen durchführen lassen. Dazu rät Dr. Bernd Augustin vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinhessen-Nahe-Hunsrück. Durch den Leguminosenanbau, der sich aufgrund von Greening und Zwischenfruchtanbau immer weiter ausdehnt, steigt das Risiko.
Stängelälchen gehören zur bedeutendsten Nematodenart, die sich von oberirdischer Pflanzenmasse ernährt. Besonders gefährlich ist sie wegen ihres großen Wirtspflanzenkreises von etwa 450 Pflanzenarten. Dieser reicht von Kulturpflanzen wie Mais oder Raps über Gemüse bis hin zu Unkräutern, Leguminosen und Zierpflanzen. Einmal eingeschleppt sind Stängelälchen mit Fruchtfolgemaßnahmen nur noch schwer zu bekämpfen. Der Befall erfolgt meist bei der Keimung der Wirtspflanze. Nach dem Absterben der Pflanze wandert der Schädling in den Boden, um von dort aus eine neue Wirtspflanze zu befallen.
Im Boden kann das Stängelälchen nur begrenzt überleben. Allerdings kann es in einer Trockenstarre über Jahre an Pflanzenmaterial überdauern und bei Kontakt mit Wasser wieder aktiv werden. Daher besteht bei Einarbeitung von Stroh einer fremden Fläche verstärkt das Risiko, sich den Schaderreger auf die eigenen Flächen zu holen. Denn auch mit Maschinen verbreiten man ihn. Je nach Infektionsbedingungen können die Schädlinge Wuchsanomalien oder einen Totalausfall verursachen. Die einzige Strategie gegen das Stängelälchen ist, vorbeugend das Einschleppen zu verhindern.