Regional traten im Mai 2010 ungewöhnliche Schäden in Mais auf. Nesterweise kümmerten einige Pflanzen und verdrehten ihre Blätter. Später star-ben sie ab.
Grund dafür war der Befall mit im Boden lebenden Stängelälchen (Ditylenchus dipsaci). Die Nematoden saugen an der Wirtspflanze und verursachen bei jungem Mais Verdrehungen und blasige Verdickungen der Blätter. Frühe Symptome ähneln stark einem Fritfliegen- oder Herbizidschaden. Um Verwechselungen zu vermeiden, sollten Sie Ver-dachtsfälle im Labor untersuchen lassen und anschließend den Nematodenbesatz des Bodens ermitteln.
Hat der Mais eine frühe Schä-digung überstanden, ist der weitere Wachs-tumsverlauf zunächst un-auffällig. Ab August entwickeln be-fallene Pflanzen aber neben dem Haupttrieb über den Kronenwurzeln verstärkt Nebentriebe. Gleichzeitig vermorschen die Wurzeln, was Peitschen- und Kümmerwuchs verursacht.
Bei hohem Befallsdruck sind mehr als 50 % Ertragsverlust möglich. Betroffene Anbauer sollten zur Bekämpfung/Minderung bei der kommenden Aussaat auf Folgendes achten:
Erheblichen Einfluss auf die Befallsstärke hat die Witterung. So erhöht nass-kaltes Wetter nach der Maisaussaat die Schäden deutlich.
Beseitigen Sie konsequent Unkräuter, weil sich der Wirtskreis auf über 500 Pflanzenarten erstreckt.
Bei der Fruchtfolge sind Ölrettich statt Senf als Zwischenfrucht und Weizen oder Gerste als Hauptfrucht zu empfehlen.
Es gibt keine resistenten, wohl aber weniger anfällige Maissorten bzw. Zuchtlinien. Hier ist die Züchtung gefragt.
Chemische Bekämpfungsmöglichkeiten gibt es nicht.