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Niederrhein: Greenen mit Zwischenfrucht

Lesezeit: 4 Minuten

Als Zwischenfrucht-Profis sehen die niederrheinischen Kartoffelanbauer dem Greening gelassen entgegen. Sie suchen aber nach passenden Mischungen.


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Die meisten Kartoffelbetriebe am Niederrhein können die Auflagen des Greenings mit geringen Kosten und ohne größeren Aufwand umsetzen“, so Josef Hamm, Ackerbauberater der Landwirtschaftskammer NRW.


Mit 50 bis 80 ha Ackerfläche müssen die Betriebe in seiner Beratungsregion künftig drei Hauptkulturen vorweisen. Auf den überwiegend Parabraunerden aus Löss (bis 75 BP) und teilweise Sandlöss (40 bis 50 BP) wachsen Getreide, Hackfrüchte und Gemüse.


Mix an Maßnahmen:

„Um die 5 % öVF ab 2015 zu erfüllen, ist es sinnvoll z. B. Landschaftselemente, Zwischenfrüchte und Leguminosen, aber auch die Agrarumweltmaßnahmen zu kombinieren“, rät Hamm. „Zunächst sollte jeder Betrieb seine Landschaftselemente nutzen und dann die restliche Fläche mit Zwischenfrüchten abdecken.“


Wegen der hohen Anteile an Sommerungen bauen viele Landwirte bereits Zwischenfrüchte an. Die Niederschläge von 720 bis 750 mm reichen für diese und die Folgekultur aus. Auch bei Frühjahrstrockenheit gibt es bei der Hauptkultur keine Probleme, da sich 80 % der Flächen beregnen lassen. „Das erhöht zwar den Aufwand und die Kosten in einem trockenen Jahr, die Zwischenfrüchte sichern jedoch eine gute Boden­struktur und vermindern Krankheits- und Schädlingsbefall“, so Josef Hamm.


Als Zwischenfrucht vor Kartoffeln ist Ölrettich sehr geschätzt. Mit seiner Pfahlwurzel lockert er den Boden optimal. Multiresistente Sorten verhalten sich zudem neutral gegenüber einigen Nematoden-Arten und unterstützen deren passive Abnahme. Auch bei später Saat nach Weizen überzeugt er durch sein schnelles, massiges Wachstum. Vor Mulchsaat-Rüben setzen einige Landwirte auf Nematoden-resistenten Senf, in Kohlfruchtfolgen auf Phacelia.


„Wegen ihrer phytosanitären und bodenverbessernden Effekte sind Zwischenfrüchte kein Mittel zum Zweck“, so Josef Hamm. Ihr Anbau muss genauso sorgfältig erfolgen wie bei der Hauptkultur. Doch mit dem Greening gibt es wesentliche Einschränkungen. Das Problem: Ölrettich in Reinsaat – so der Berater – überzeugt uns seit Jahren. Als öVF zählen aber nur Mischungen mit mindestens zwei Arten. Dabei liegt der Höchstanteil einer Art bei 60 %. Wählt man einen falschen Mischungspartner, erhöht sich der Druck mit Nematoden und bodenbürtigen Krankheiten.


Zwischenfrucht-Mischungen:

In der Diskussion sind folgende Mischungen: Als preisgünstigste Kombination bieten sich „Ölrettich + Ramtillkraut“ zu Kartoffeln an. Auch „Ölrettich + Alexandrinerklee“ ist außerhalb von Wasserschutzgebieten möglich. „Ölrettich + Rauhafer“ ist vor allem aus phytosanitärer Sicht eine Alternative. Vorteil des Rauhafers ist sein schnelles Wachstum bei üppigen Wurzeln. Bei Frost friert er relativ sicher ab. Auf leichten Böden ist er allerdings zu konkurrenzschwach. „Ölrettich + Senf“ lässt sich einfach eta­blieren. Doch Vorsicht: Senf erhöht das Risiko von Eisenfleckigkeit an Kartoffeln.


Günstig und einfach zu Rüben ist eine Mischung aus „Senf + Ramtillkraut“. Es empfehlen sich spät blühende Sorten, damit der Senf nicht vorzeitig in die Samenreife kommt.


Für Greening-fähige Zwischenfrüchte gelten diese erschwerenden Vorschriften:


  • Zwischenfrüchte dürfen im Herbst nur noch 40 kg NH4/ha oder 80 kg Gesamt-N je ha aus organischen Düngern erhalten. Mineraldünger ist verboten. Die N-Menge reicht vor allem bei Ölrettich nach Getreide nicht aus, um Unkräuter und Ausfallgetreide zu unterdrücken, so Hamms Erfahrung.
  • Zwischenfrüchte müssen bis zum 15.2. stehen bleiben. Eine Winterfurche vor Kartoffeln ist somit nicht möglich.
  • Ein Flächentausch ist zwischen Kartoffel- und Gemüse- oder Futterbau-betrieben gängige Praxis. Kniffelig wird nun, dass Betriebe, die Flächen an Kartoffelanbauer verpachten, sich auf diesen keine Zwischenfrucht anrechnen lassen können, wenn sie diese erst im August zurückerhalten.


Wer nicht auf Zwischenfrüchte setzen möchte, kann Körnerleguminosen, wie z. B. Buschbohnen und Erbsen, anbauen.Anne Borchert

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