Viele Versuche haben mittlerweile gezeigt, dass der vollständige Ersatz von mineralischen Unterfußdüngern durch Gülle sicher möglich ist, vorausgesetzt die Gülle enthält einen Nitrifikationshemmer (NI). Die optimale Platzierung der Gülle orientiert sich – wie auch Erfahrungen aus NRW belegen – an der klassischen mineralischen Unterfußdüngung. Optimal ist demnach ein Abstand vom Maiskorn zur Oberkante des Gülledepots von 7 cm. Exaktversuche der LWK Niedersachsen und Beobachtungen von Landwirten zeigen jedoch, dass der Abstand eher noch etwas kleiner sein darf, um die beste Wirkung zu erreichen. Berühren darf das Korn die Gülle aber nicht, weil sonst Salzschäden drohen.
Pflug plus Gülle unterfuß?
Bei der Streifenbearbeitung ist eine Gülle-einarbeitung nur über Injektion möglich. Eine Gülle-Unterfußdüngung (Gülle-UFD) funktioniert aber auch bei ganzflächig lockernder Bearbeitung.Weil Mais eine zügige Bodenerwärmung dankt, haben wir die Gülle-Unterfußdüngung zu unterschiedlichen Bodenbearbeitungs-Strategien (Pflug, Grubber, Strip Till) in einem Versuch verglichen (Übersicht 5). Die bisher zweijährigen Ergebnisse zeigen Folgendes:
- In Jahren mit normaler Frühjahrsentwicklung – wie in 2014 – brachte die Gülle-UFD mit 3 l/ha Piadin in allen Verfahren Vorteile. Sie übertrafen dabei die Standard-Pflugvariante.
- Ein sehr kühles Frühjahr (2013) erbrachte klare Nachteile für alle Mulchsaaten. Ist es wärmer, sind die Erträge mit den anderen Varianten gleichauf.
- Unter den Pflugvarianten zeigt die Gülle-UFD mit NI in beiden Jahren den deutlichsten Mehrertrag.
Empfehlung: Landwirte, die ohnehin bereits Mulchsaat betreiben, können ohne Probleme in das Strip Till-Verfahren einsteigen. Wer bislang zu Mais pflügt, kann auch auf eine Technik setzen, die Gülle-UFD im gepflügten Boden ermöglicht. Auf schweren Böden ist das Strip Till-Verfahren im Frühjahr nur zu empfehlen, wenn auch eine Frühjahrsfurche möglich ist. Ansonsten sollte man die Streifen bereits im Herbst ziehen. Die Gülleinjektion erfolgt dann im Frühjahr.