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Nordwesten: Mehr Getreide-GPS

Lesezeit: 3 Minuten

Biogas- und Futterbaubetriebe dürfen künftig nur noch 75 % Silomais anbauen. Welche Strategien gibt es?


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Biogasanlagen, Milchvieh und Bullen haben eines gemeinsam: Sie benötigen Mais. Daher ist er vor allem von den leichten Böden im Nordwesten nicht mehr wegzudenken. Wegen der hohen, sicheren Erträge sind seine Fruchtfolgeanteile dort allerdings immer weiter gestiegen, bis hin zum Monomaisanbau. Um im Rahmen des Greenings mindestens drei Hauptkulturen nachzuweisen, stellen viele Landwirte ihre Strategie um.


GPS statt Mais:

Etliche Biogasbetreiber bauen Wintergetreide-GPS an, um dann ca. Anfang Juli Sommergetreide-GPS einzusäen. „Im Zweifruchtsystem erreicht Getreide-GPS unter unseren Bedingungen im westlichen Müns-terland rund 4 bis 5 t TM/ha mehr als Hauptfruchtmais, der im Mittel ca. 18 t TM/ha erzielt“, erklärt Pflanzenbauberater Dr. Ludger Laurenz von der LWK Nordrhein-Westfalen. „Allerdings muss man die zweimalige Aussaat und Ernte dagegen rechnen. Auch ist die spezifische Gasausbeute (Nl/kg oTS) rund 10 % niedriger als beim Mais.“ Trotzdem ist dieses System der beste Ersatz für Mais.


Als Wintergetreide-GPS ist Triticale auf den meisten Standorten am ertragsstärksten. So erreichen massenwüchsige Sorten wie Balu PZO oder Massimo bei guter Standfestigkeit hohe TM-Erträge um 15 t/ha. Diese lassen sich aber nur bei eher frühen Saatterminen um den 1. Oktober erreichen. Fungizid- und Wachstumsreglereinsatz sollten wie bei Körnernutzung erfolgen. Wer eine weitere Hauptkultur benötigt, kann zusätzlich Roggen-GPS in seine Fruchtfolge integrieren. Auf Sandböden mit regelmäßiger Trockenheit übertreffen neue Roggensorten wie KWS Progas und SU Phönix oft sogar Wintertriticale.


Als Sommergetreide-GPS eignen sich Hafer, Sommertriticale oder -gerste. „Der beste Saattermin liegt Anfang Juli und nicht bereits im Juni“, so Laurenz. Wegen der Reaktion der Sorten auf die Tageslänge schneiden sehr früh gesäte Bestände häufig schlechter ab. Bei der Sortenwahl ist darauf zu achten, dass die Kandidaten massenwüchsig, gesund und stabil gegenüber dem Verzwergungsvirus sind. Die Erträge liegen bei rund 5 bis 10 t TM/ha, wie Betriebserhebungen im Münsterland zeigen.


Pufferstreifen und Untersaaten:

Als ökologische Vorrangflächen (öVF) empfiehlt Laurenz Biogasbetrieben Folgendes: Zusätzlich zu Landschaftselementen und Zwischenfrüchten eignen sich 20 m breite Pufferstreifen an Gewässern. Vorteil: Je nach Abstandsauflage eines Mittels lassen sich Kulturen bis direkt an die Streifen behandeln. Das Land NRW fördert die Anlage von Pufferstreifen im Rahmen von Agrarumweltmaßnahmen. Um Doppelförderungen zu vermeiden, erfolgt eine Verrechnung.


Wer Sommergetreide als Zweitfrucht anbaut, kann alternativ oder zusätzlich eine Grasuntersaat in dieser Kultur als öVF angeben. Wichtig ist, dass diese über Winter bis zum 15. Februar des Folgejahres stehen bleibt. Danach kann man den Aufwuchs nutzen oder unterpflügen. Auch eine Grasuntersaat im Hauptfruchtmais, die bis Mitte Februar stehen bleibt, lässt sich als öVF anrechnen.


Empfehlungen bei Futterbau:

Für Bullenmäster mit 100 % Mais wird’s teurer. Wegen seines hohen Futterwertes können sie nicht auf eine Alternativkultur umsteigen. „Um drei Hauptkulturen nachzuweisen, bauen betroffene Betriebe in diesem Herbst oft zwei Getreidearten als Hauptfrucht an“, so Berater Josef Ossege. Um die Futterlücke zu schließen, müssen sie dann Mais zukaufen. Unterm Strich bedeutet das einen DB-Verlust von 200 bis 300 €/ha.


Intensive Milchviehbetriebe haben neben Silomais häufig Ackergras. „Wem noch eine zusätzliche Kultur fehlt, kann 5 % Getreide anbauen“, erklärt Ossege. Sonderfall: Wer 5 % einer sehr ertragsschwachen Ackerfläche stilllegt, hat zwei Vorteile: Einerseits zählt sie als eigenständige Kultur (Auflage „Drei Hauptkulturen“) und andererseits lässt sie sich als öVF anrechnen.


Matthias Bröker

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