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Ost-Holstein: Lösung durch Knicks

Lesezeit: 2 Minuten

Lange gab es den Kampf um Knicks zwischen Landwirten und Naturschützern. Jetzt lässt sich damit greenen.


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Typisch für Schleswig-Holstein sind Knicks entlang von Ackerflächen. Die Pflege macht viel Arbeit, zudem bringen Ackerkulturen im Schatten- und Wurzelbereich der Knicks weniger Ertrag. Dem „Grünen“-Agrarminister des Landes, Dr. Robert Habeck, liegen die prägenden Landschaftselemente dagegen sehr am Herzen. Zu ihrem Schutz hat er im letzten Jahr eigens einen Erlass herausgegeben und dabei die Landwirte dazu verpflichtet, links und rechts der Knicks einen 50 cm breiten Saumstreifen freizuhalten. Darauf dürfen sie nicht ackern, düngen und Pflanzenschutzmittel einsetzen.


Doch seit Bekanntwerden der Greening-Auflagen sind die Landwirte wieder etwas besänftigt. Sie können sich die Knicks (Hecken/Gehölzstreifen) mit dem Faktor 2,0 als ökologische Vorrangflächen (öVF) anrechnen lassen. Dies will auch Hendrik Ott (32) in Klempau südlich von Lübeck nutzen. Auf dem 170 ha-Ackerbaubetrieb, den er Mitte des Jahres von Vater Detlev (63) übernommen hat, kann er 90 % der öVF-Auflagen durch Knicks und Wald­randstreifen, sowie 10 % durch Feld-randstreifen abdecken.


Im Anbau der Hauptkulturen muss er nichts ändern, da seine Fruchtfolge (Raps/Weizen/Gerste oder Mais oder Rüben) sehr vielfältig ist. Sollte die EU die öVF ab 2017 auf 7 % anheben, hat er auch dafür einen Puffer. Denn vor Rüben sät er eine speziell hierfür geeignete Zwischenfruchtmischung aus. Wichtig ist ihm wegen des Rapsanbaus, dass sie keine Kohlhernie fördert.


Auch Harald Kipp, Milchviehhalter mit 250 ha Ackerbau, der gemeinsam mit Hendrik Ott eine Biogasanlage (500 kW) betreibt, erfüllt das Greening mit Knicks (80 %) und Feldrandstreifen (20 %). In beiden Betrieben verursachen die Greening-Auflagen daher kaum zusätzliche Kosten.


Bürokratie-Wahn:

Das sieht in größeren Betrieben mit der Fruchtfolge Raps/Weizen/Weizen anders aus. „Sie reduzieren den Stoppelweizen oft auf 18 bis 20 % der Fläche und bauen auf den restlichen 13 bis 15 % Gerste an“, erklärt Uli Henne von der Landwirtschaftlichen Unternehmensberatung. Von Hamburg bis Mecklenburg berät er Ackerbaubetriebe. „Da sie meist nicht über Knicks, Waldränder oder Gewässer verfügen, setzen sie als öVF auf Leguminosen. Auf die schweren Böden passt am besten die Ackerbohne, auf die leichten die Erbse.“ Sein Eindruck: „Die Auflagen des Greening machen die Agrarbürokratie noch undurchsichtiger. -hm-

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