Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Newsletter
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Baywa in Insolvenzgefahr Ernte 2024 Afrikanische Schweinepest

Aus dem Heft

Passen Sie die Zwischenfrucht-Strategie optimal an!

Lesezeit: 4 Minuten

In intensiven Kartoffelfruchtfolgen auf leichtem Standort ohne organische Düngung liegt das Hauptaugenmerk auf dem Erhalt des Nährhumus. Kaufen Sie organische Dünger zu! Ist dies nicht möglich, kommt in jedem Fall eine Mischung mit hohem Leguminosenanteil zum Zug. Um dem Rattle-Virus vorzubeugen, sollten vor allem Wicken und Lupinen in der Mischung vertreten sein. Das Rattle-Virus muss jedoch kein Ausschlusskriterium für andere Leguminosen sein. Auf Standorten im Süden und Osten spielen das Virus und die freilebenden Nematoden eine untergeordnete Rolle. Die Kombination aus Phacelia, Alexandriner- und Perserklee erweist sich hier als sehr positiv.


Das Wichtigste zum Thema Ackerbau dienstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Der hohe Leguminosenanteil bietet ein zügiges Verrotten und Freisetzen der Nährstoffe. Damit ist auch das Rhizoctonia-Risiko gering. Diese Zwischenfrüchte können grundsätzlich erst im Frühjahr zerkleinert werden. Üppige Bestände sollte man erst dann unterpflügen. Ein flaches Einmischen würde zu sehr hohen N-Konzentrationen in der Jugendentwicklung der Kartoffel führen. Dies geht zulasten des Knollenansatzes. Der hohe Leguminosen-Anteil wird aber nur mittelfristig eine Lösung sein, denn bei intensiver Fruchtfolge lässt ihre Ertragsleistung infolge des Kleekrebses deutlich nach.


  • Leichte Böden mit organischer Düngung: Auch hier steht die Humusbildung im Vordergrund. Bei intensiven Gülle-Betrieben kommt die Verwertung der organischen Dünger hinzu. Hier ist nach wie vor Ölrettich die Zwischenfrucht der Wahl. Der bzw. die jeweiligen Partner in der Mischung spielen nur eine untergeordnete Rolle. Um ähnliche Saat­zeiten und Ansprüche an Saat und Bearbeitung zu nutzen, eignet sich z. B. Seraptasenf.


Sandhafer ist ebenfalls ein Partner. In der Sätechnik stellt diese Kombination höhere Ansprüche. Im Sätank entmischt sich oft das Saatgut. Zudem haben Hafer und Ölrettich eine unterschiedliche Saattiefe. In vielen Fällen hat sich die separate Saat bewährt. Vorteil der Kombination Sandhafer und Ölrettich ist die Reduktion freilebender Nematoden. Damit die Kartoffel möglichst viele Nährstoffe aus der Zwischenfrucht nutzen kann, sollte der Ölrettich nicht zu lange stehen. Eine dem Standort angepasste späte Saat verhindert sein vorzeitiges Blühen und Verholzen. Auch die Aussaat eines weißen Rettichs verzögert die Verholzung. Das senkt auch das Rhizoctonia-Risiko. Ölrettich müssen Sie in jedem Fall im Frühjahr zerkleinern. Im Vergleich zu den Leguminosen ist die Nährstofffreisetzung langsamer. Daher besteht kein Risiko für eine zu frühe N-Nachlieferung. Somit reicht eine flache Bodenbearbeitung.


  • Mittlere und schwere Böden: Hier wird die Grundbodenbearbeitung im Herbst bzw. Sommer erfolgen. Die Zwischenfrucht dient in erster Linie dazu, die geschaffene Struktur zu stabilisieren. Da auf besseren Böden die Möglichkeiten der Bodenbearbeitung im Frühjahr eingeschränkt sind, ist eine große Zwischenfruchtmasse vor der Kartoffel nachteilig. Die Priorität der Zwischenfrucht liegt deshalb auf der guten Bearbeitbarkeit im Frühjahr.


Hier ist neben der Art der Kombination der Saattermin entscheidend. Wichtig ist, dass die Zwischenfrucht das Abtrocknen des Bodens im Frühjahr nicht behindert. In einigen Regionen hat sich Senf bewährt. Ein stehender Senfbestand gewährleistet ein optimales Abtrocknen. Dabei bewegt man sich jedoch auf einem schmalen Grad: Üppige Bestände brechen ein und verhindern das Abtrocknen, schwache haben nur wenig Konkurrenzkraft.


Günstig sind Mischungen aus Kresse, Alexandriner- und Perserklee. Auch ein weißer Rettich ist in der Kombination möglich. Um die unerwünschte Rettichbildung zu verhindern, muss der Bestand ausreichend dicht sein. Ein Ölrettich ist hierfür eher ungeeignet. Da ohnehin wenig Masse erzeugt werden soll, ist die Düngung weniger wichtig. Bei fehlender Düngung sollten Sie die Bestandesdichte erhöhen, um eine zügige Bodendeckung zu erreichen.


  • Schwere Böden: Muss hier mit der Zwischenfrucht der Humushaushalt saniert werden, geht dies nicht mit einer Greening-Zwischenfrucht vor Kartoffeln. Soll ein Bestand von mehr als 20 dt/ha TS im Frühjahr vor Kartoffeln eingearbeitet werden, ist eine Bearbeitungstiefe von mehr als 20 cm nötig. Oft ist dies nicht möglich. Daher sollten Sie die üppige Zwischenfrucht für den Humusaufbau vor Mais anlegen.

Die Redaktion empfiehlt

top + Ernte 2024: Alle aktuellen Infos und Praxistipps

Wetter, Technik, Getreidemärkte - Das müssen Sie jetzt wissen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.