Weidegang ist für das Steppentier Pferd an sich eine gesunde Sache. Doch können intensive Grünlandbestände mit einem hohen Anteil an Hochleistungsgräsern, wie z. B. Deutsches Weidelgras das Gegenteil bewirken. Ursache sind Zucker (Fruktane) in den Gräsern. Diese können bei Pferden Hufrehe (Futterrehe) auslösen.
Davor warnt die Pferdeexpertin und Biologin Dr. Renate Vanselow im „Landwirtschaftlichen Wochenblatt Westfalen-Lippe“. Vor allem die so genannten Hoch-Zucker-Gräser sollen für Pferde problematisch sein. Der Fruktan-Gehalt ist je nach Gräserart und -sorte unterschiedlich. Auch Umweltbedingungen beeinflussen den Fruktangehalt. In Gräsern dienen sie zur Energiespeicherung, beeinflussen ihre Dürre- und Frostresistenz. Das Problem: Für Pferde sind sie nur schwer verdaulich und können zu Schädigungen der Darmflora und -schleimhaut führen.
Um diese Probleme zu vermeiden, empfiehlt die Pferdeexpertin auf Weidelgras-reichem Grünland den Weidegang einzuschränken bei Witterung mit viel Sonne, kalten Nächten, Dürre, Frost und bei Überbeweidung. Gut geeignet sei dagegen Heu aus artenreichen Mähwiesen mit vielen verschiedenen Obergräsern.