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Pflanzenschutz: Teuer ist nicht immer besser

Lesezeit: 3 Minuten

Die Kosten für den Pflanzenschutz sind bei der Rübe relativ hoch. Dennoch sollten die Erwartungen an die Einsparmöglichkeiten nicht zu hoch gesteckt werden. Viele Betriebe haben in den letzten Jahren bereits die Reserven vor allem bei der Unkrautbekämpfung weitgehend ausgeschöpft. Ein kritischer Blick auf diese Kosten lohnt. Wer auf Standorten mit normaler Verunkrautung deutlich über 250 E oder gar über 300 E/ha (inklusiv Saatgutbehandlung) liegt, muss seinen Aufwand überprüfen. Es geht auch preiswerter In den meisten Betrieben hat sich die dreimalige Spritzung von Kombinationen mit reduzierten Aufwandmengen eingebürgert. Für diese Tankmischungen bieten sich das sehr gut formulierte Betanal Expert, oder andere preiswertere Kombinationen bzw. zusammengestellte Einzelkomponenten (siehe Übersicht 2) an. Bei sehr trockener Witterung und schwer bekämpfbaren Unkräutern hat die teurere Variante tendenziell die Nase vorn. In den meisten Fällen genügen jedoch bei ausreichender Dosierung die preiswerteren Präparate. Relativ teuer werden die Maßnahmen durch ein Vorhalten der Goltix-Menge und durch das Einbeziehen von Spezialherbiziden wie Lontrel usw. Die meisten Empfehlungen laufen zwar auf insgesamt 3 l/ha Goltix hinaus. Doch ist dies kein Dogma! Vor allem auf milderen Böden mit geringerer Verunkrautung und bei Einsatz von Debut gegen Bingelkraut, Ausfallraps usw. lässt sich diese Menge durchaus auf 2 bis 2,5 l/ha bei gleicher Sicherheit reduzieren. Spezialherbizid: Wie viel ist wirklich nötig? Überdenken Sie kritisch, wie viel Spezialherbizid tatsächlich nötig ist. Schwer bekämpfbare Unkräuter, wie Bingelkraut, Hundspetersilie, aber auch Ausfallgetreide, erfordern einen erhöhten Aufwand. Häufig stellen sie sich als Folge von ackerbaulichen Fehlern und zu engen Fruchtfolgen ein. Oft erfolgt aber auch die erste Herbizidmaßnahme zu früh, um richtig blattwirksam zu werden. Bei den meisten Unkräutern können Sie abwarten bis sich die ersten Laubblätter andeuten. Wer die Nerven dafür nicht hat, kann bei der ersten Maßnahme auf den Zusatz blattwirksamer Herbizide zum Goltix verzichten oder diesen deutlich reduzieren. Das Ausschalten der letzten übrig gebliebenen Unkräuter ist am teuersten. Bewerten Sie eine geringe Restverunkrautung nicht über, vor allem, wenn diese erst nach Reihenschluss sichtbar wird! Doch Vorsicht! Die modernen Rübenroder werden zwar mit ein paar Unkräutern fertig. Aber es darf keine Probleme bei der Anlieferung in die Zuckerfabrik geben. Daher ist es empfehlenswert, die zur 3. NAK vorhandenen Unkräuter zu beseitigen. Vor allem auf Standorten mit stärkerem Unkrautdruck können immer noch ein paar Unkräuter neu auflaufen, die erst spät sichtbar werden. Allerdings ist es nicht sinnvoll, deutlich erhöhte Aufwandmengen zum Versiegeln einzusetzen. Gegen Bingelkraut, Hundspetersilie und Ausfallraps hilft dies ohnehin nicht. Blattkrankheiten bekämpfen lohnt nicht überall In typischen Cercospora-Befallsgebieten oder bei extrem frühem, starkem Mehltau-Befall sind auch künftig Fungizidbehandlungen sinnvoll, um Ertrag und Qualität zu sichern. Doch sparsamer kann es in kälteren Regionen und bei geringerer Rübendichte zugehen. Hier hat sich gezeigt, dass vor allem die Behandlung bei Frührodung im September unterbleiben kann. Beachten Sie auch die unterschiedliche Anfälligkeit der Rübensorten gegen Blattkrankheiten! Dies wird künftig bei der Bekämpfungsentscheidung eine größere Bedeutung haben. In ausgesprochenen Befallslagen werden Sie selbst beim Anbau toleranter Sorten nicht immer auf eine Behandlung verzichten können. Aber bei der Zweitbehandlung und vor allem in Lagen mit geringerem Befallsdruck bieten sich hier Einsparmöglichkeiten. Nutzen Sie preiswerte Fungizide, denn mittlerweile gibt es eine erhebliche Preisspanne bei den zur Verfügung stehenden Mitteln bei nur geringen Wirkungsunterschieden. Übrigens ist eine Behandlung von Blattkrankheiten nur dann sinnvoll, wenn Sie den dadurch bewirkten Mehrertrag von vornherein einplanen.

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