Der Maiszünsler breitet sich immer weiter nach Norden aus. In Baden-Württemberg bildet er bereits zwei Generationen – damit wurde der Schädling zum meist diskutierten Thema des letzten Jahres.
Probleme bereiten neben dem Fraßschaden auch die Einbohrlöcher. Dadurch verliert der Mais seine Standfestigkeit, oft knicken auch die oberen Pflanzenabschnitte ab. Die Fraßgänge sind zudem Eintrittspforten für Fusarienbefall. Teils sehr hohe Toxinwerte mindern in Befallsjahren die Qualität.
Tritt der Maiszünsler in Ihrer Region auf und steht der Mais in Monokultur, können Sie nicht auf den Pflug verzichten. Versuche und Erfahrungen z. B. aus Bayern belegen, dass in Mulchsaat gelegter Monokulturmais die Zünslerverbreitung stark anheizt. Eindämmen lässt sich der Druck nur durch das Mulchen plus Pflügen. Empfehlung:
- Falls die Maisstoppeln aus dem letzten Herbst noch unbearbeitet auf der Fläche liegen, empfiehlt es sich, vor der Pflugfurche noch einen Mulchgang durchzuführen. Geeignet sind Mulcher oder Schlegelhäcksler. Einen Test zu geeigneter Technik lesen Sie in top agrar 5/2011, ab Seite 100. Ist diese Spezialtechnik nicht verfügbar, können Sie die Stoppeln auch mit einer Scheibenegge einarbeiten.
- Am besten ist es, wenn Sie die Stoppeln direkt nach der Maisernte mit Mulchern zerfasern. Denn dann ist das schützende Winterquartier der Zünslerlarve zerstört.
- Beim anschließenden Pflügen mischen Sie die zerfaserten Stoppeln in den Boden. Das fördert die Rotte und senkt gleichzeitig die Fusariumgefahr in evtl. folgendem Getreide oder Mais.
Mit dieser Vorgehensweise können Sie auch die Rhizoctonia-Gefahr senken. So tritt Rhizoctonia verstärkt auf Flächen mit schlechter Bodenstruktur bei Mais nach Mais auf. Stoppelreste in der oberen Bodenschicht fördern die Infektion.
Daher ist es vor allem auf Risikoflächen angeraten, die Stoppeln in einem ersten Arbeitsgang fein zu mulchen, sobald sie abgetrocknet sind. In Kombination mit einer anschließenden Pflugfurche lässt sich die Infektions-Gefahr erheblich senken.