Gerade in Zeiten der neuen DüV muss der pH-Wert Ihrer Böden stimmen. Nur dann stehen den Pflanzen die Nährstoffe im Boden optimal zur Verfügung. Ein guter Zeitpunkt für die Kalkgabe ist nach der Getreide-ernte auf die Stoppel. Den pH-Wert können Sie leicht über eine Bodenanalyse bestimmen. Lassen Sie diese mindestens einmal je Fruchtfolge (alle drei bis vier Jahre) durchführen.
Anhand von pH-Wert, Bodenart, Humusgehalt und Nutzung erfolgt eine Einstufung in die Gehaltsklassen A bis E. In Klasse C reicht eine Erhaltungskalkung aus. Böden in den Klassen A und B sind deutlich unterversorgt und bedürfen einer Aufkalkung. In den Klassen D und E ist dagegen keine Kalkung nötig.
Bei einer Erhaltungskalkung (Klasse C) benötigt z.B. ein sandiger Boden mit 2% Humus und einem pH-Wert von 5,6 rund 6 dt CaO/ha auf drei Jahre. Bei gleichem pH-Wert ist ein lehmiger Sand (lS) schon in die pH-Wert-Klasse B abgerutscht und bräuchte 24 dt CaO/ha.
Auch die Wahl des Düngers hängt von der pH-Wert-Klasse ab. Während sich Branntkalk gut eignet, um den pH-Wert zügig zu steigern, wirkt Kohlsensaurer Kalk eher langsam. Wählen Sie Ihren Kalk nach Qualität und Wirkung, nicht nach dem Preis.
Hier ein Beispiel für die Kalkmengenberechnung: Für einen stark sandigen Lehm mit 2% Humus beträgt die Erhaltungskalkung (Klasse C) 19 dt/ha CaO (gemessener pH-Wert 6,2). Wie viel Sie von Ihrem ausgewählten Dünger benötigen, berechnen Sie am besten über die „basisch wirkenden Bestandteile (in % CaO)“. Wollen Sie die 19 dt/ha CaO z.B. durch kohlensauren Kalk mit einem Neutralisationswert von 55% CaO düngen, müssen Sie 34 dt/ha ausbringen. Ist die Differenz von gemessenem zum Ziel-pH-Wert sehr groß, ist die Kalkung unter Umständen zu splitten. Die Höchstmenge für drei Jahre liegt je nach Bodenart bei: 30 dt/ha CaO (Sand/schwach lehmiger Sand), 60 dt/ha CaO (stark lehmiger Sand), 90 dt/ha CaO bei noch schwereren Böden.