Achten Sie im Spätfrühjahr und Frühsommer auf Symptome von Virosen im Winterraps. Typische Anzeichen für eine Infektion ist die Rotfärbung der Blattränder. Diese sind jedoch leicht mit Frostschäden oder Nährstoffmangel zu verwechseln, erklärt Berater Robert Bohla von der N. U. Agrar. Virosen können Verluste von bis zu 30 % beim Korn- und Ölertrag verursachen.
Bekannt ist das Gelbmosaikvirus der Wasserrübe (TUYV), das man früher auch als Westliches Rübenvergilbungsvirus (BWYV) bezeichnete. Vektoren sind viele Blattlausarten. Hauptüberträger aber sind die Grüne Pfirsichblattlaus (Myzus persicae) und die Mehlige Kohlblattlaus (Brevicoryne brassicae). Sie saugen an den Rapspflanzen und übertragen durch ihren Speichel die Viren. Der Anteil an geflügelten Blattläusen, die virusbeladen sind, hat sich in den letzten Jahren dramatisch vergrößert. Durch ihre Flugfähigkeit sind sie in der Lage, sehr großen Schaden zu verursachen. Die Pfirsichblattlaus ist mit einer Übertragungsrate von 90 % dabei sehr effizient.
Verhindern lässt sich die Virusgefahr nur durch optimale Feldhygiene, regelmäßige gründliche Bestandskontrollen und den Einsatz eines effektiven Insektizids gegen Blattläuse. Generell ist die Virusgefahr bei milder Witterung im Herbst bis Mitte Oktober am höchsten. Bedenken Sie zudem, dass Schäden insbesondere in Regionen auftreten, die bereits in den Vorjahren betroffen waren.
Wichtig ist auch, alle Unkräuter (potenzielle Wirtspflanzen) konsequent zu beseitigen. Wirte sind vor allem Disteln, Scharfgarbe, Löwenzahn, Hirtentäschel, Bohne, Erbse und Klatschmohn. Außerdem sollten Kohl und Raps nicht auf benachbarten Schlägen stehen. Wichtig wäre auch die Züchtung resistenter Rapssorten.