Im Herbst hat sich der Einsatz von Kerb Flo, Groove, Cohort oder Milestone gegen Fuchsschwanz in Raps mittlerweile durchgesetzt. Weil der Wirkstoff Propyzamid bei höheren Temperaturen abgebaut wird, liegt der optimale Behandlungstermin dieser Mittel meist ab Ende November. Die Frage ist aber immer öfter: Wie kommt man bis zu diesem Termin? Häufig ist der Fuchsschwanz aus der ersten Auflaufwelle dann bereits zu groß. Daher muss vorher eine Maßnahme erfolgen. Auf Problemstandorten bleiben dafür nur 2,5 l/ha Focus Ultra + 2,5 l/ha Dash (55 €/ha) oder die kostengünstigere Alternative 0,5 l/ha Select 240 EC + 1,0 l je ha Para Sommer (27 €/ha). Select wurde neu zugelassen. Seitdem darf man es nicht mehr auf drainierten Flächen anwenden. Beachten Sie bei Select 240 EC, dass man es früh einsetzen muss. Bleibt zu wenig Zeit zum Wirkstoffabbau, sind Schäden am Raps möglich. Die Einsätze können ab dem 2- bis 3-Blattstadium des Fuchsschwanzes beginnen und sollten bis Ende September abgeschlossen sein. Weil das Herbizid schwach gegen Ausfallgetreide wirkt, empfiehlt sich vor allem in Mulchsaaten die Zugabe von 0,3 l/ha Agil-S oder 0,3 l/ha Targa Super.
Focus Ultra lässt sich dagegen flexibler auch im Spätherbst einsetzen. Bei 2,5 l/ha reicht die Wirkung gegen Ausfallgetreide aus. Vom Additiv Dash benötigt man je 200 l Wasser nur 1 Liter. Gräsermittel wie Targa Super, Gallant und Agil-S sind zwar deutlich günstiger. Sie wirken aber nur noch auf wenigen Standorten gegen alle vorkommenden Fuchsschwanz-Herkünfte.
Ist die erste Fuchsschwanzwelle bekämpft, folgt ein Propyzamid-haltiges Herbizid in der Vegetationsruhe. Diese Herbizide wirken auch gegen Trespe, Weidelgräser, Ausfallgetreide, Rispe und Windhalm. Mit Milestone lassen sich auch neu auflaufende Kamille, Kornblume und Mohn kontrollieren.Günter Klingenhagen, LWK NRW