Optische Sensoren beschreiben die Bestandesentwicklung einzelner Rapssorten genauer und objektiver als Feldbonituren. Das ermöglicht eine deutliche Verbesserung sortenspezifischer Anbauempfehlungen (Aussaattermin, Saatstärke). Zu diesen Ergebnissen gelangen erste Untersuchungen der Fachhochschule Südwestfalen, die Günter Stemann und Sebastian Hötte kürzlich in der Zeitschrift„Raps“ vorgestellt haben.
Hierbei haben sie einen N-Sensor (Greenseeker) eingesetzt, der durch Lichtreflexion die grüne Blattfläche von Rapsbeständen erfasst. Darüber lässt sich der Verlauf des Massenwachstums einzelner Sorten detailliert aufzeichnen. Verschiedene Rapssorten zeigten dabei große Unterschiede in ihrer Herbstentwicklung. Entsprechend der Sorte ist eine individuelle Führung der Bestände wichtig, um sie im optimalen Zustand in die Vegetationsruhe zu bringen. Für Sorten mit schneller Jugendentwicklung und starkem Massenwachstum, wie z. B. Hammer (H) und Alkido (L), ist eine späte Saat bzw. eine geringere Aussaatstärke empfehlenswert. Eine frühere Aussaat bei erhöhter Saatmenge bietet sich dagegen bei langsam wachsenden Sorten mit geringer Massenbildung, wie z.B. bei Astrid, an.
Für Züchter, Versuchsansteller und Anbauer sind N-Sensoren daher wichtige Hilfsmittel, die objektiv das Wachstum einzelner Sorten widerspiegeln, um daraus passende Anbaustrategien abzuleiten.