F alscher Mehltau (Peronospora pa-rasitica) gilt als Schwächeparasit, der vor allem an den Keimblättern auftritt und er-hebliche Wuchsverzögerungen verursa-chen kann. Im schlimmsten Fall sterben junge Keimpflanzen ab. Die Befallshäu-figkeit ist bei spät gesätem Raps höher als bei normaler oder früher Saat. Seit 1999 wird mit Dimethomorph (DMM) oder Metalaxyl eine Spezialbei-zung gegen Falschen Mehltau angeboten. Ergebnisse mit hohen Mehrerträgen lagen damals nur aus wenigen, sehr stark befal-lenen Beständen vor. Aufgrund dieser Werte hat die Zusatzbeize insbesondere in Norddeutschland seit der Ausat 1999 Eingang in die Praxis gefunden. Eine brei-te Absicherung gab es jedoch nicht. Schutz im Keimblatt-Stadium Die fungizide Wirkung ist bei beiden Wirkstoffen gut, die Keimblätter werden wirksam geschützt. Befall tritt aber eher selten auf, wie die vergangenen Jahre ge-zeigt haben. Durch die Beizung entstehen Mehrkosten von 1,80 bis 3,50 DM/kg Saat-gut oder rund 6 bis 11 DM/ha. Bereits in der Vegetationsperiode 1997/98 erfolgte unfreiwillig ein bundes-weiter Versuch mit spezial gebeiztem Saatgut. Aufgrund einer Verwechslung wurde DMM-gebeiztes Versuchs-Saatgut eines Züchters für die Landessortenver-suche verschickt und ausgesät. Aus Wett-bewerbsgründen wurde das Ergebnis die-ser Sorten nicht mitgeteilt. Dieser Versuch war in einigen Bundesländern der Auslöser dafür, die Zusatzbeize zur Ausat 1998 unter nor-malen Saatzeiten zu testen. Durch eine landesweite Streuung der Prüfstandorte konnte ein schneller Überblick über die verschiedenen Anbau- und Befallsbedin-gungen erwartet werden. Unstrittig ist da-bei die Frage des Einsatzes unter Spät-saatbedingungen. Hier ist die Befallshäu-figkeit etwas höher, und außerdem hat der Raps weniger Zeit für die Herbstentwick-lung. Um diese Zeit optimal nutzen zu können, braucht er optimale Startbedin-gungen. Dazu behört die Befallsfreiheit gegen Falschen Mehltau.
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