Der Handel bietet zurzeit die verschiedensten Mischungen an. Grundsätzlich gilt, dass Zwischenfrucht-Mischungen mit vielen Arten eine hohe Einsatzsicherheit bei der Wurzelleistung zeigen. Doch auf dem Etikett bringt eine hohe Artenanzahl wenig – sie müssen auch auf dem Feld wachsen können, ohne sich gegenseitig zu „diskriminieren“. Bilden nur 3 bis 4 Arten den Bestand, ist das Risiko hoch, dass Antagonismen zwischen den Arten auftreten und die Wurzelleistung der Mischung stark einschränken. Das macht die Wirkung auf den Mais unkalkulierbar.
Grund für den Ausfall einer Art kann ein nicht optimales Saatbeet sein. Ist es z. B. zu trocken, erschwert dies die Keimung der Grobleguminosen. In Mischungen sind sie oft die Partner für Rettiche. Fallen die Leguminosen aus und sind noch Senf oder Kresse in der Mischung, übernehmen diese die freiwerdende Nische. Sie überwuchern die Rettiche förmlich, sodass diese aufstängeln und weniger Feinwurzeln bilden. Die Sortenmischung hat dann kaum noch Vorteile gegenüber einer in der Wurzelleistung eher durchschnittlichen Senf-Kresse-Mischung. Gleiches gilt, wenn man die Grobleguminosen zu spät gegen Ende August/Anfang September sät.
Anders sieht es aus, wenn Feinsämereien in ein zu grobes Saatbett gelangen. In diesen Fällen dominieren die Grobleguminosen und die leicht auflaufenden Rettiche in der Mischung. Die Tiefendurchwurzelung wäre dadurch „zufälligerweise“ gesichert, da die Leguminosen die Rettiche nicht in die generative Entwicklung zwingen. Eine intensive Durchwurzelung des Oberbodens ist bei Ausfall der Feinsämerei allerdings nicht mehr sichergestellt.
In einer Mischung kann es auch kritisch sein, wenn durch eine späte Aussaat plötzlich z. B. Phacelia der Hauptbestandes-Bildner ist. Dann entwickeln sich die Leguminosen nur noch sehr langsam. Die frei werdende Nische nutzen Kruziferen wie Rettiche, Senf oder Kresse. Prinzipiell könnten sich die Wurzelwerke von Phacelia und Kruziferen gegenseitig ergänzen. In der Realität ist es oft aber so, dass diese in Mischung eine schlechtere Durchwurzelung zeigen als die Reinsaaten jeder einzelnen Komponente.
Fazit: Achten Sie unbedingt darauf, das Saatbett optimal herzurichten. Damit die auf dem Etikett angegebenen Arten auch wirklich auflaufen, ist die Saat zum richtigen Termin wichtig.