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Reihenmulcher verbessert Vorfruchtwert

Lesezeit: 3 Minuten

Im ökologischen Landbau kommt es immer wieder zu erheblichen Problemen mit den Qualitäten von Backweizen. Denn auch hier stellen die Abnehmer ähnlich hohe Anforderungen bezüglich Eiweißgehalt, Feuchtkleber, Sediwert usw. wie beim konventionellen Anbau. Das Verfahren Weite Reihe, das Praktiker Mitte der neunziger Jahre entwickelt haben, ermöglicht trotz des begrenzten Nährstoffangebotes qualitativ hochwertige Weizenpartien zu erzeugen. Die Reihenweiten betragen hierbei 30 bis 60 cm. Die Reihenzwischenräume können mit einer Hackmaschine gepflegt und für Untersaaten genutzt werden. In den meisten Fällen werden hierbei Leguminosen, z. B. Klee, angesät, um durch ihre Stickstoff-Bindung einen hohen Vorfruchtwert zu erhalten. Weitere Vorteile der Untersaaten: Sie unterdrücken Unkraut und hemmen Erosion. Weite Reihe verbessert die Qualität von Backweizen Für Reihenweiten ab 50 cm werden seit kurzem Reihenmulchmaschinen angeboten, mit denen sich die Bestände zuverlässig sauber halten lassen. Vor allem die mit herkömmlicher Hack- und Striegeltechnik schwer zu bekämpfenden Beikrautarten, wie z. B. Gräser, Ampfer oder Disteln, können so zurückgedrängt und an der Samenbildung gehindert werden. Um die Wirkung der Weiten Reihe mit und ohne Einsatz des Reihenmulchers auf Ertrag und Qualität von Winterweizen zu überprüfen, wurden an insgesamt vier Standorten in Baden-Württemberg, Brandenburg und Hessen (2) durchgeführt. Hierzu wurde die E-Weizensorte Bussard in den Jahren 2000 und 2001 in 50 cm Reihenweite angebaut. In die Reihenzwischenräume wurde Klee eingesät. Während der Vegetation wurde zwei Mal ein Reihenmulcher eingesetzt. Diese Variante wurde mit einer Normalsaat (12,5 cm Reihenweite) und einer Variante mit 50 cm Reihenweite ohne Untersaat verglichen. Diese Bestände wurden mit Striegel und Hacke unkrautfrei gehalten. Die Ergebnisse: Die Varianten mit 50 cm Reihenweite schnitten im Erntejahr 2000 ertraglich besser ab als die Normalsaat (siehe Übersicht). Der Kornertrag betrug bei 12,5 cm Reihenweite im Schnitt 33,7 dt/ha. Bei 50 cm Reihenweite ohne Untersaat wurden 35,7 dt/ha und mit Untersaat und Reihenmulcher 34,5 dt/ha geerntet. Die Qualitäten der Weiten Reihe übertrafen in 2000 deutlich die der Normalsaat. Aus backtechnologischer Sicht wurden durch die Weite Reihe gute bis sehr gute Qualitäten erzielt. Auch im Jahr 2001 wies die Weite Reihe die besseren Qualitäten auf. Allerdings fiel die Verbesserung weniger deutlich als 2000 aus. Der Ertrag der Weiten Reihe lag sogar 10 % unter dem der Normalsaat. Fazit: Eine Reihenweite von 50 cm wirkt sich positiv auf die Qualität von Backweizen aus. Je nach Jahreswitterung und N-Angebot durch die Vorfrucht ist dieser Effekt jedoch unterschiedlich deutlich. Die Erträge können teilweise leicht über den Erträgen von normal gesätem Weizen liegen. Allerdings sind auch Mindererträge von bis zu 10 % möglich. Reihenweiten von 50 cm ermöglichen den Einsatz eines Reihenmulchers, mit dessen Hilfe sich Unkräuter zuverlässig bekämpfen lassen und sich ein kräftiger Leguminosenbestand zwischen den Reihen pflegen lässt. Dadurch verbessert sich der Vorfruchtwert des Fruchtfolgegliedes Getreide, was sich vor allem in hochrentablen Kulturen, wie z. B. Hackfrüchten und Gemüse, niederschlägt. Konstantin Becker Professur für Organischen Landbau der Universität Gießen

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