Da stößt sogar die Rodetechnik an ihre Grenzen – auf einem Schlag im Rheinland waren einige Rüben in dieser Kampagne so dick, dass sie nicht mehr durch die Rodeorgane passten. Einzelne Pflanzen brachten 12 kg auf die Waage. Auf langen, aber schmalen Flächen mussten die Rüben-anbauer wegen der hohen Erntemengen teils sogar zwei Rübenmieten parallel anlegen.
Rekorderträge melden derzeit bundesweit viele Regionen. So erreichten die Erträge im Einzugsgebiet der Südzucker vielfach rund 85 t/ha bei 17,5 % Zuckergehalt (Zuckerfabrik Ochsenfurt, Stand 15. November). Landwirte in der Nähe von Hannover ernteten Mitte November mit über 80 t/ha bei 17,6 % Zucker ebenfalls sehr gut. Die Gesamtabzüge lagen in den meisten Gebieten aufgrund der häufig guten Erntebedingungen unter 10 %. Wegen der hohen Mengen haben viele Anbauer 10 % der Rüben zur Erzeugung von Quotenzucker auf das nächste Jahr vorgetragen.
Die Kehrseite dieser Rekordernte sind die regional schwierigen Absatzmöglichkeiten für Indus-trierüben, weil ganz Europa ebenfalls Spitzenernten einfährt. Vor allem in Süddeutschland verdrängen die Industrierüben vielfach Getreide als Rohstoff in den Ethanolanlagen. Im Norden nutzen verstärkt die Biogasanlagenbetreiber die Rübe als Ergänzung zum Mais im Substratmix.
