Die Nässe zwang viele Landwirte in diesem „Sommer“ erneut, ihren Raps regelrecht in den Boden zu würgen. Doch Not macht erfinderisch. So hat z. B. Hans-Heinrich Emken vom Gut Georgenthal wegen des Dauerregens in Schleswig-Holstein kurzerhand die Rapsdrilltechnik auf seinem Betrieb umgestellt.
Direkt nach der Gerstenernte hat er den Boden vor dem Regen rund 20 cm tief gegrubbert. „Der dreibalkige Grubber hinterließ bei den feuchten Bedingungen nach dem Regen ein nicht so stark rückverfestigtes Saatbett“, erklärt der Ackerbauer. Danach nutzte er zur Saat statt einer Drillkombi eine Kurzscheibenegge mit aufgebautem APV-Feinsägerät. Bei einer Saatstärke von zunächst 40, später 50 Körnern/m2 arbeitet die Egge ca. 5 cm tief. Die Rapskörner fallen in den Erdstrom der hinteren Scheibenreihe kurz vor die Walze. „Die Walze sorgt für Bodenschluss, rückverfestigt aber weniger als eine Drillmaschine“, so Emken. Danach folgte die Vorauflaufspritzung gegen Unkräuter und eine Behandlung gegen Schnecken.
„Der mit diesem nicht ganz üblichen Verfahren gesäte Raps steht derzeit überall gut“, freut sich der Landwirt. Trotz nachfolgendem Starkregen halten sich Verschlämmungen in Grenzen.