Der „Spitze Augenfleck“ in Weizen, verursacht durch Rhizoctonia, tritt zunehmend auf. Das beobachten Dr. Ute Kropf und Prof. Dr. Klaus Schlüter vom Fachbereich Agrarwirtschaft der FH Kiel in Osterrönfeld seit mehreren Jahren.
Neben der Art Rhizoctonia cerealis tritt in diesem Jahr auch verstärkt Rhizoctonia solani im Weizen auf. Erstaunlich ist dabei, dass dieser Erreger in Europa meist in Verbindung mit Hackfrüchten eine Rolle spielt. So befällt er bevorzugt Kartoffeln, Mais und Rüben. Es gibt aber offensichtlich Rassen dieses Pilzes, die auch Getreide befallen.
In den Versuchen auf dem Lindenhof in Ostenfeld/Rendsburg trat Rhizoctonia solani in mehreren Sorten im Fruchtfolge- und Monoweizen auf. Interessant ist, dass auf diesen Flächen seit über 20 Jahren nur Getreide und Raps stehen.
Von außen sind die beiden Erreger kaum zu unterscheiden. Im fortgeschrittenen Stadium sieht man große „Wasserflecken“ auf den Blattscheiden (Foto ?). Darunter ist der Myzelschorf zu sehen. Bei Rhizoctonia ceralis bilden sich gegen Ende der Reife kleine schwarze Sklerotien, die bis 1 mm groß sind (Foto ?). Rhizoctonia solani bildet dagegen bis zu mehrere Millimeter große dunkle Sklerotien (Foto ?). Die von Rhizoctonia solani sichtbar befallenen Halme waren sehr stark vermorscht und notreif.