Bei Rhizoctonia solani handelt es sich um einen „Allerweltspilz“, der in den verschiedensten Kulturen jahresabhängig mehr oder weniger stark auftritt. Alarmierend ist derzeit, dass er sich seit einigen Jahren verstärkt ausbreitet.
Kartoffelanbauern ist der Rhizoctonia-Pilz als Wurzeltöterkrankheit bekannt und gefürchtet. Auffällig sind hier die schwarzen Pocken (Sklerotien) auf der Knollenoberfläche. Die Sklerotien dienen dem Pilz – neben dem Pilzmycel im Boden – als Dauerorgane und sichern das Überleben.
Der Rhizoctonia-Pilz, der auch die Rübenfäule, die Spitzfleckigkeit im Getreide oder die Stängel- und Wurzelverbräunungen an Mais verursacht, kommt im Boden in verschiedenen Biotypen (Anastomose-Gruppen) vor. Die Pilze wachsen durch den Boden in Form von Fäden (Hyphen). Bei Pilzen desselben Biotyps können diese Hyphen miteinander verwachsen.
Im Boden kommen viele verschiedene Biotypen vor, die schwerpunktmäßig nur bestimmte Pflanzenarten befallen. So verursacht zum Beispiel der Biotyp AG 3 die Wurzeltöterkrankheit bei Kartoffeln, der Typ AG 4 dagegen den Wurzelbrand an verschiedenen Kulturen. Verantwortlich für die Späte Rübenfäule sowie Stängel- und Wurzelverbräunungen beim Mais ist der Biotyp AG 2-2IIIB.
Dadurch wird deutlich, dass ein enger Anbau von Rüben und Mais in der Fruchtfolge den Rhizoctonia-Pilz fördern kann. Denn beide Kulturen dienen der Biotypgruppe als Wirtspflanze. Es scheint zudem so zu sein, dass Rhizoctonia-Pilze mit der selben Biotypgruppe noch weiter unterteilt werden müssen, da immer wieder Typen mit einer unterschiedlichen Aggressivität festgestellt werden. Dies erschwert die Diagnose zusätzlich.