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Roggen: Bedrohlicher Braunrost

Lesezeit: 4 Minuten

Da der Roggen die Fröste ohne nennenswerte Blattverluste überstanden hat, sind auch die bereits aus dem Herbst etablierten Krankheiten im Bestand weiterhin präsent. Waren bereits im Herbst Infektionen zu erkennen, ist mit einem frühen relevanten Krankheitsdruck zu rechnen.


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Kontrollieren Sie Ihre Bestände vor allem auf Braunrost. Hat sich dieser erst auf einem Blatt etabliert, lässt er sich nur noch sehr schwer bekämpfen. Mögliche Fungizide gegen einen starken Frühbefall durch Rost und Blattflecken sind in Übersicht 5 aufgeführt. Durch den Einsatz von z. B. Input, Capalo oder Prosaro würde auch eine ausreichende Wirkung auf eventuell auftretenden Halmbruch erzielt. Die aufgeführten Aufwandmengen reichen aus, um den Befall zu kontrollieren.


Steht die alleinige Bekämpfung von Braunrost zunächst im Vordergrund, so können Sie günstige „Spezialisten“, wie z. B. Matador oder Alto, einsetzen. Eine 2. Behandlung ist dann zum Ährenschieben erforderlich. Zu diesem Termin müssen Sie gegebenenfalls bereits vorhandenen Braunrost bekämpfen und einen ausreichenden Schutz gegen diesen Pilz für eine gesunde Abreife applizieren.


Neben den bekannten Kombinationen aus einem Strobilurin und einem Azol-Fungizid bieten sich auch die Carboxamid-haltigen Fungizide an. Auch im Roggen stehen die in der Gerste beschriebenen neuen Fungizide zur Verfügung. Das Leistungsniveau der Carboxamid erreichte in unseren Versuchen mindestens das der etablierten Azol-Strobilurin-Kombinationen.


Aus einem Ringversuch der Landwirtschaftskammer Niedersachsen zeigt Übersicht 6 stellvertretend das Ergebnis des Standortes Wipshausen. Die geringen Unterschiede zwischen den Varianten in der Gesunderhaltung der Bestände wirkten sich 2011 ertraglich nicht aus. Bemerkenswert ist aber, dass auch das relativ späte Auftreten des Braunrostes in der unbehandelten Kontrolle zu statistisch gesicherten Ertragseinbußen führte. Dies macht deutlich, welches Schadpotenzial diese Krankheit bei unbemerktem frühem Auftreten hat.


Zeigen sich die Roggenbestände im Frühjahr dagegen gesund, können die Fungizidmaßnahmen verschoben werden, so dass gegebenenfalls nur eine Behandlung erforderlich ist. Diese sollte spätestens zum Ährenschieben erfolgen, wie Sie Übersicht 7 entnehmen. Auch hier gilt es, die Bestände für die Abreife gesund zu erhalten. Späte Fungizidmaßnahmen gegen den Braunrost ab der beginnenden Blüte führen in der Regel nicht zu besseren Erträgen. Oft ist eher das Gegenteil der Fall, da die Pflanzen nicht mehr ausreichend benetzt werden und sich der Braunrost doch bereits etabliert hat. Er lässt sich dann entsprechend schwer bekämpfen. Auch bei geringem Ertragsniveau sollten Sie neben einem Azol auch eine Fungizidkomponente für den Dauerschutz, z. B. ein Strobilurin, einsetzen. Ohne dies müsste die Azol-Menge deutlich erhöht werden, so dass das Preis-Leistungsverhältnis zu Gunsten der Kombination umschlägt.


Triticale: Achten Sie auf Fusarien!


Auch die Triticale-Bestände haben die Fröste relativ gut überstanden. Es sind nur geringfügige Blattverluste zu verzeichnen. Die dominierende Krankheit in Triticale ist Gelbrost. Das hängt auch mit der starken Anbaubedeutung der gelbrostanfälligen Sorte Grenado zusammen. Beim Gelbrost werden die nächsten Wochen zeigen, inwieweit der Frost dem Pilz geschadet hat.


Der große Anbauumfang der Sorte Grenado ist neben dem guten Ertrag auch auf die bisherige Resistenz gegenüber Echtem Mehltau zurückzuführen. Leider ist diese in immer weiteren Gebieten durchbrochen worden, so dass auch ein Grenado auf Mehltau kontrolliert werden muss. Für den Fungizideinsatz in Triticale stehen leider nicht alle von ihrer Wirkung her möglichen Fungizide zur Verfügung. Kontrollieren Sie bei Ihnen nicht bekannten Fungiziden die Zulassung für diese Kultur! Wirksam ist vieles, zugelassen nicht alles.


Der Spritzstart in der Triticale wird zumeist vom Gelbrost- und Mehltau-Auftreten abgeleitet. Vergleichbar zu Gerste und Roggen empfehlen sich Azol-haltige Fungizide zum frühen Termin. Gilt es in der Folge nur die Rostkrankheiten, Mehltau und Septoria zu kontrollieren, empfehlen sich Kombinationen aus Azol und Strobilurin und/oder Carboxamid, (siehe Übersicht 8). Können Sie die erste Behandlung bis zur Ausbildung des Fahnenblattes hinauszögern, reicht eine einmalige Behandlung in der Regel aus.


Bauen Sie Triticale vor allem nach Mais pfluglos an, besteht ein hohes Risiko für den Befall der Ähre durch Fusarien. Deren Toxine können im Futter zu Problemen führen. Um diesen Infektionen entgegenzutreten, bietet sich eine Fungizidapplikation zur Blüte mit Osiris an. Prosaro hätte eine Wirkung, besitzt aber keine Zulassung gegen Fusarium in Triticale.

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