Wegen extremer Niederschläge nach der Aussaat in diesem Jahr litten junge Rapspflanzen in Norddeutschland massiv unter Staunässe. Die Folge: Sauerstoffmangel im Boden und somit schlechtes Wurzelwachstum. Die Jungpflanzen waren zudem einem verstärkten Befallsdruck durch Phoma ausgesetzt.
Darüber hinaus kam es auf vielen Standorten oft nesterweise zur auffälligen Rotverfärbung der Blätter, ohne dass Phoma-Symptome sichtbar waren (linkes Foto). Des Rätsels Lösung fand sich an der Pflanzenwurzel, die unter „Wurzelbrand“ bzw. der „Umfallkrankheit“ litt. Im rechten Foto erkennt man die scharfe Einschnürung am Wurzelhals mit der braun bis schwarzbraun verfärbten und zusammengeschrumpften Wurzel. Bodenbürtige Pilze verursachen diesen Befall bei kalten und nassen Böden und zerstören Wurzelhaare und Wurzelrinde.
Der herbstliche Einsatz von Blattfungiziden hilft in diesen Fällen nicht. Die zerstörten Pflanzen haben keine Chance zu regenerieren.
Prof. Dr. Klaus Schlüter, Fachbereich Agrarwirtschaft der FH Kiel