Falls regional die chemische Unkrautbekämpfung, z. B. wegen Trockenheit, in Rüben misslingt, dürfen Sie nicht aufgeben. Vermeiden Sie unbedingt ein Aussamen der Unkräuter – notfalls auch per Handhacke.
Alternativ und etwas weniger mühevoll steht für absolute Notmaßnahmen das so genannte Rotowiper-Gerät gegen Ausfallraps, Weißen Gänsefuß, Ampfer usw. zur Verfügung. Einige Rübenanbauer setzen es zudem gegen Schosser bzw. Wildrüben ein.
Beim Rotowiper handelt es sich um eine entgegengesetzt zur Fahrtrichtung rotierende Vlieswalze, die an einem Gestänge angebracht ist und mit einem Herbizid-Wasser-Gemisch befeuchtet wird. Die Walze läuft knapp über dem Rübenbestand. Den Bestand überragende Unkräuter benetzt sie durch direkten Kontakt mit z. B. glyphosathaltigen Präparaten.
Wegen des ungleichmäßigen Wachstums ist eine zweite Durchfahrt in entgegengesetzter Richtung nach 1 bis 2 Wochen zu empfehlen. Die Wirkungsgrade schwanken je nach Termin, Dichte und Wachstum der Unkräuter. Beachten Sie beim Einsatz, dass die Brühe auf keinen Fall von der Walze abtropfen darf. Denn sonst treten Schäden an den Rüben auf.
Frank Reese, LWK Niedersachsen, Bezirksstelle Braunschweig